Das regelmäßige Ablesen der Gas- und Stromzählerstände in Häusern und Wohnungen ermöglicht es den Versorgungsunternehmen, die verbrauchte Energiemenge genau zu erfassen und abzurechnen. Verbrauchern hilft das Ablesen dabei, ihren Energieverbrauch zu überwachen und zu optimieren. Auch für Vermieter ist das Erfassen der Zählerstände wichtig, weil es die Nebenkostenabrechnung vereinfacht und Streitigkeiten vermeidet. In diesem Artikel werden die Vorteile der regelmäßigen Ablesung genauer erläutert und außerdem gibt es einen Ausblick auf die Zukunft in diesem Bereich.
Warum ist die Zählerstandserfassung wichtig?
Als Zählerstandserfassung bezeichnet man den Prozess, bei dem die Zählerstände von Gas- und Stromzählern abgelesen und an die Versorgungsunternehmen übermittelt werden. Dies geschieht in der Regel einmal im Jahr oder bei einem Anbieterwechsel. Die Zählerstände dienen als Grundlage für die Berechnung der Energierechnung, die den Verbrauchern zugeschickt wird. Durch eine regelmäßige Zählerstandserfassung lässt sich die Nebenkostenabrechnung für Vermieter vereinfachen und für die Mieter transparenter gestalten. Eine digitale Zählerstandserfassung für Vermieter in einem zentralen System erspart diesen zusätzlich viel Zeit.
Dies gilt vor allem für Vermieter, die mehrere Wohnungen oder Gewerbeeinheiten vermieten. Die Zählerstandserfassung ist jedoch vor allem wichtig, weil sie eine genaue Abrechnung ermöglicht und davon profitieren alle Parteien. Wenn die Zählerstände nicht regelmäßig erfasst werden, müssen die Versorgungsunternehmen den Verbrauch schätzen, was zu Ungenauigkeiten und teuren Nachzahlungen oder Gutschriften führen kann. Dies kann für beide Seiten ärgerlich und zeitaufwendig sein. Durch eine regelmäßige Zählerstandserfassung kann man sicherstellen, dass man nur für das bezahlt, was man tatsächlich verbraucht hat. Außerdem fördert die Zählerstandserfassung den sorgsamen Umgang mit Energie.
Wenn man seinen Energieverbrauch kennt, kann man ihn besser steuern und reduzieren. Man kann beispielsweise unnötige Geräte ausschalten, die Raumtemperatur anpassen oder auf erneuerbare Energien umsteigen. Durch einen geringeren Energieverbrauch kann man nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Für all diese Vorteile lohnt es sich doch, einmal jährlich sorgsam die Zählerstände abzulesen, oder? Tatsächlich muss man dies aber wohl schon bald nicht mehr erledigen. Denn schon seit einigen Jahren gibt es auch für Privathaushalte eine Lösung, die alles noch viel einfacher macht: Smart Meter.
Was sind Smart Meter und wie funktionieren sie?
Smart Meter sind intelligente Zähler, die den Gas- und Stromverbrauch digital messen und übermitteln können. Sie sind mit einem Kommunikationsmodul ausgestattet, das eine drahtlose Verbindung zu den Versorgungsunternehmen oder einem zentralen Datensammler ermöglicht. Dadurch können die Zählerstände automatisch und in Echtzeit übertragen werden, ohne dass ein Ableser vor Ort sein muss. Smart Meter bieten viele Vorteile für alle Beteiligten. Für die Versorgungsunternehmen bedeutet der Einsatz von Smart Metern eine höhere Genauigkeit und Effizienz bei der Abrechnung und der Netzsteuerung. Sie können beispielsweise Lastspitzen erkennen und vermeiden, Störungen schneller beheben oder variable Tarife anbieten.
Für die Verbraucher bedeutet dies eine bessere Kontrolle und Einsparung bei ihrem Energieverbrauch. Sie können ihren aktuellen Verbrauch auf einem Display oder einer App sehen, ihre Geräte fernsteuern oder von günstigeren Tarifen profitieren. Vermieter profitieren von einer sehr viel einfacheren Nebenkostenabrechnung. Die Zählerstände aller Mieter lassen sich unkompliziert online abrufen, ohne dass jemand sie persönlich besuchen muss.
In Wien wurden bereits 800.000 alte Zähler durch Smart Meter ersetzt. In Deutschland sind sie noch nicht flächendeckend verbreitet, aber tatsächlich soll sich das schon bald ändern. Im April 2023 beschloss die Bundesregierung eine Neufassung des Messstellenbetriebsgesetzes. Seitdem läuft der Rollout. Noch gibt es aber keine Smart-Meter-Pflicht. Schritt für Schritt werden dann bis 2032 immer mehr Verbraucher dazu verpflichtet, ihre Gas- und Stromzähler auszutauschen.
Fazit
Die Zählerstandserfassung bringt sowohl für Versorgungsunternehmen als auch für Verbraucher und Vermieter Vorteile. Durch eine regelmäßige Zählerstandserfassung lässt sich eine genaue Abrechnung, ein bewusster Umgang mit Energie und eine einfachere Nebenkostenabrechnung erreichen. Die Smart-Meter-Technologie bietet eine innovative Möglichkeit, die Zählerstandserfassung zu revolutionieren, indem sie eine automatische Echtzeit-Übertragung der Zählerstände ermöglicht. Smart Meter werden daher in Zukunft eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen.
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