Wenn man sich ein Haus bauen möchte, ist klar: Hierfür benötige ich eine Baugenehmigung. Aber – wie schaut es denn eigentlich bei einem Gewächshaus für den Garten aus? Wäre es nicht toll, selbst Gemüse und Obst anzubauen? Frische Tomaten, Zucchini, Gurken, Erdbeeren und mehr – direkt aus dem eigenen Garten. Da freuen sich die Geschmacksnerven und das Herz; wenn man genau weiß, wo es her ist und dass nichts gesprüht und gesprayt wurde und man stolz auf seinen eigenen kleinen schmackhaften Gemüsegarten sein kann.
Auch im Winter eignet sich ein Gewächshaus wunderbar als Möglichkeit zum Überwintern empfindlicher Pflanzen. Es gibt aber noch einen Unterschied in diesem Bereich: Es gibt Gewächshäuser zum eben genannten Überwintern Ihrer Pflanzen. Aber es gibt auch Gewächshäuser, die speziell für das Ziehen neuer Pflanzen geeignet sind. Dies sind ebenfalls wichtige Kriterien, für das Thema „Baugenehmigung nötig oder nicht?“. Oftmals wird außerdem davon ausgegangen, dass zumindest für Gewächshäuser bis 40 m³ keine Baugenehmigung nötig wäre, dem ist aber nicht so. Es gibt tatsächlich keine deutschlandweit einheitlichen Vorgaben bzw. Verordnung zum Thema Baugenehmigung für Gewächshäuser.
Weitere Kriterien zum Thema Baugenehmigung für Gewächshäuser
Auch der Bodenbelag und das Fundament sind wichtige Punkte, die für bzw. gegen eine Baugenehmigung sprechen. Wenn Ihr künftiges Gewächshaus auf einem betonierten Fundament stehen soll, spricht dies mit großer Wahrscheinlichkeit dafür, dass Sie eine Baugenehmigung benötigen. Außerdem ist es entscheidend, ob Ihr Gewächshaus im Ort oder außerorts steht; ebenso, ebenso ob es beheizt wird. Sie sehen – es gibt viele Punkte zu beachten. Informieren Sie sich am besten vor der Suche nach Ihrem persönlichen Traum-Gewächshaus beim Bauamt, und dann mit den entsprechenden Antworten nach dem für Sie passenden Gewächshaus zu suchen und zu kaufen.
Nötige Baugenehmigung für Gewächshäuser ist vom Bundesland abhängig
Es ist also tatsächlich Ländersache: Es gibt je nach Bundesland eigene Landesbauordnungen, in denen ganz individuell und eigenständig Regularien und Vorgaben bzgl. einer zulässigen Bebauung auf dem eigenen Grundstück enthalten sind. Somit müssen Sie sich also vor dem Kauf eines Gewächshauses auf alle Fälle informieren, ob Sie hierfür in Ihrem Bundesland eine Baugenehmigung benötigen oder ob es genehmigungsfrei ist. Der richtige Ansprechpartner hierfür ist das zuständige Bauamt vor Ort. Wenn Ihnen hier zugesagt wird, dass keine Baugenehmigung für Ihr neues Gewächshaus nötig ist, lassen Sie sich das auch unbedingt schriftlich bestätigen, damit Sie dies im Fall eines Falles irgendwann einmal vorlegen können und keine Sorgen haben müssen, etwas falsch gemacht zu haben.
Bester Platz für das neue Gewächshaus
Vor Ihrem Gewächshaus Kauf sollten Sie sich mit dem optimalen Platz für Ihr neues Gartenobjekt beschäftigen. Wo soll es künftig stehen? Wie nah an der Nachbargrenze? Werden die – z.B. in Niedersachsen vorgegebenen – 3 m Mindestabstand zur Grundstücksgrenze eingehalten? Wenn dieser Abstand unterschritten wird, gilt es in dem Moment als Grenzbebauung, welche aber nur in besonderen Fällen gestattet ist. Mehr Informationen zu diesem Thema samt den genauen Regelungen finden Sie in den jeweiligen Landesbauordnungen Nachbarschaftsrecht und Bebauungsplänen.
Außerdem muss Ihr Nachbar mit dem Bau einverstanden sein; sprechen Sie ihn hierzu unbedingt an und lassen es sich auch schriftlich bestätigen. Man weiß ja nie, was in vielen Jahren einmal ist, wenn die gute Nachbarschaft vielleicht mal einen Knicks hat. Es kann gut sein, dass das Glas des Gewächshauses Licht reflektiert; dies kann je nach Bauart und Platzierung unterschiedlich und ggf. auch mal störend sein. Bestimmt freut sich Ihr Nachbar aber künftig über das ein oder andere liebevoll zusammen gepackte Gemüse-Sortiment aus Ihrem Garten – auf diese Art sammeln Sie sicherlich Sympathiepunkte für Ihr Gewächshaus.
Wichtig ist natürlich, dass das Häuschen möglichst sonnig steht; außerdem von Sträuchern und Bäumen von der Südseite her gut geschützt. Wenn Sie mit einem länglichen Gewächshaus „liebäugeln“, empfehlen wird eine Ausrichtung in Nord-Süd. So kann in der Breitseite aus Westen oder Osten viel gutes Tageslicht einfallen – die Morgen- und Abendsonne sind sehr wertvoll für Ihr Gewächshaus.
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