Viele Menschen möchten so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Ihr Zuhause, in dem sie viele Jahre verbracht haben, ist mehr als nur ein Ort des täglichen Lebens und des Wohlbefindens. Es ist auch der Ort, an dem sie ihre persönlichen Gegenstände aufbewahren.
Die eigene Wohnung ist oft ein Ort voller Erinnerungen und besonderer Momente. Im Laufe der Zeit entstehen nicht nur emotionale, sondern auch finanzielle Bindungen an diesen Ort, da man in seinen Werterhalt investiert hat. Das Eigenheim ist nicht nur ein Zeugnis der eigenen Geschichte, sondern bietet auch finanzielle Sicherheit für die Zukunft. Doch Lebensumstände können sich ändern. Was mit 30 Jahren noch einfach war, wie z.B. das Treppensteigen, kann mit 70 Jahren eine Herausforderung darstellen. Wohnen im Alter ist daher oft eine schwierige Angelegenheit.
Doch auch hier gibt es Lösungen.
Ein barrierefreier Umbau erleichtert den Bewohnern und Besuchern einer Immobilie das Leben, insbesondere älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen, so das Seniorenmagazin Helvetic Care. Darüber hinaus fördert Barrierefreiheit das allgemeine Wohlbefinden in einer Immobilie und steigert gleichzeitig deren Marktwert.
Was ist barrierefreies Wohnen?
Wohnungen sollten für Menschen aller Altersgruppen barrierefrei gestaltet sein, da dies die Erhaltung der Selbständigkeit bei körperlichen Einschränkungen ermöglicht. Eine barrierefreie Wohnung dient nicht nur Menschen mit körperlichen Behinderungen oder älteren Menschen, sondern verringert auch die Unfallgefahr für Kleinkinder. Sie steigert das Wohlbefinden durch optimale Raumnutzung.
Die Bedeutung einer barrierefreien Wohnung zeigt sich besonders dann, wenn sich die Lebensumstände ändern. Es ist ratsam, bereits bei der Bauplanung an Barrierefreiheit zu denken, da nachträgliche Anpassungen teurer und mit baulichen Einschränkungen verbunden sind. Vor allem in Bädern, Küchen und Eingangsbereichen sollte auf eine barrierefreie Ausstattung geachtet werden.
Tipps für das barrierefreie Wohnen
Bevor große Umbaumaßnahmen in Angriff genommen werden, können bereits mit einfachen Maßnahmen erhebliche Verbesserungen erzielt werden. Schon kleine Anpassungen können das Leben mit einer Behinderung erheblich erleichtern. Um den Alltag barrierefrei zu gestalten, gibt es einige einfache Schritte, die beachtet werden können. Hier einige Tipps, die Ihnen und Ihren Angehörigen ohne großen Aufwand und Kosten helfen können:
Entrümpeln:
Alles, was nur herumsteht und keinen praktischen Nutzen hat, sollte entfernt werden. Es ist ratsam, sich von Dingen wie Blumentöpfen auf der Treppe, dekorativen Beistelltischen und ungenutzten Regalen zu trennen. Das schafft Raum und Bewegungsfreiheit.
Sitze und Betten erhöhen:
Mit zunehmendem Alter kann das Aufstehen aus Sesseln, Sofas oder Betten immer schwieriger werden. Möbel mit einer höheren Sitzfläche erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen erheblich. Sie können niedrige Möbel durch höhere ersetzen oder Ihre vorhandenen Möbel vom Schreiner mit höheren Beinen ausstatten lassen.
Verwenden Sie Fenstergriffverlängerungen:
Fenstergriffverlängerungen erleichtern Rollstuhlfahrern das Öffnen und Schließen von Fenstern. Es gibt fest montierte und mobile Verlängerungsgriffe. Noch komfortabler sind elektrische Antriebe, die nachgerüstet und mit einer Fernbedienung gesteuert werden können.
Stolperfallen beseitigen:
Fußabstreifer oder Fußmatten sollten fest im Boden verankert oder bodengleich eingelassen werden, um Stolperfallen zu vermeiden. Rutschhemmende Bodenbeläge und Beschichtungen können Stürze verhindern und ein sicheres Gefühl beim Gehen vermitteln.
Hilfsmittel griffbereit aufbewahren:
Es empfiehlt sich, Hilfsmittel wie Jackenknöpfe oder Schuhlöffel in der Nähe des Eingangs oder der Garderobe griffbereit aufzubewahren. Auch ein Rollator mit Einkaufskorb sollte in der Nähe der Haustür stehen, um den Alltag zu erleichtern.
Fazit
Barrierefreies Wohnen ist eine wesentliche Voraussetzung, um Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen Bedürfnissen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Es bietet nicht nur Komfort im Alltag, sondern auch Sicherheit, insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Schon kleine Veränderungen können die Wohnqualität erheblich verbessern, ohne dass große bauliche Maßnahmen erforderlich sind. Das Entfernen von überflüssigem Mobiliar, das Erhöhen von Sitzen und Betten, das Anbringen von Fenstergriffverlängerungen, das Beseitigen von Stolperfallen und das praktische Anordnen von Gebrauchsgegenständen in der Nähe des Eingangs sind Beispiele für solche einfachen Verbesserungen.
Im Idealfall wird Barrierefreiheit bereits in der Planungsphase eines Gebäudes berücksichtigt, um spätere Anpassungen zu vermeiden. Fachleute für barrierefreies Planen und Bauen können dabei wertvolle Unterstützung leisten und sicherstellen, dass alle notwendigen Kriterien berücksichtigt werden. Barrierefreies Wohnen ermöglicht es Menschen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und ihren Lebensstandard zu halten.
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