Löcher im Garten können durch viele verschiedene Tiere verursacht worden sein. Wenn es sich um Löcher ohne Auswurf handelt, liegt die Annahme nahe, dass es sich um Mäuse oder Ratten handelt.
Löcher im Garten: Auch ohne Auswurf stecken meist Nagetiere dahinter
Doch nicht immer muss man von Schädlingen ausgehen. Einige Tiere stehen zudem unter Tierschutz, weshalb eine Tötung durch das Gesetz verboten ist. Wer sie dennoch loswerden möchte, der kann auf tierfreundliche und umweltschonende Maßnahmen zurückgreifen, um sie zu vertreiben.
Gangsysteme von Feld- und Spitzmäusen
Wer ungefähr zwei Zentimeter große Löcher ohne Auswurf in seinem Rasen vorfindet, wobei diese Löcher in ein Tunnelsystem münden, der hat möglicherweise Mitbewohner in Form von Spitz- oder Feldmäusen im Garten. Bei diesen Tieren handelt es sich nicht um Schädlinge. Vielmehr werden ungeliebte Insekten sogar von Spitzmäusen gefressen. Die unterirdischen Gangsysteme legen die Mäuse an, damit sie leichter an Nahrung gelangen.
Zu erkennen sind die Löcher dieser Tiere auch daran, dass sie eine runde Form haben und die Tiefe der Löcher sehr gering ist. Das liegt daran, dass die Spitz- und Feldmäuse ihre Gangsysteme flach anlegen. Beachtet werden muss, dass einige Arten unter Tierschutz stehen, weshalb eine Tötung der Tiere gesetzlich verboten ist. Tierfreunde lassen die Mitbewohner daher friedlich im Garten wohnen. Wer die Mäuse dennoch loswerden möchte, der kann versuchen, sie mit unangenehmen Gerüchen wie Knoblauch, Pfefferminzöl oder Essig zu vertreiben.
Größere Löcher durch Ratten
Wenn es sich um ein Loch mit einer Größe von ungefähr 15 bis 20 Zentimetern handelt, wobei auch hier kein Auswurf festzustellen ist, kann es sich um Ratten handeln. Der Tunnel geht häufig senkrecht in die Erde und der Eingang ist oft versteckt. Wichtig ist, eindeutig festzustellen, dass es sich auch wirklich um Ratten handelt. Hierfür ist ein deutlicher Geruch nach Ammoniak ein Indiz. Auch die Sichtung von lebenden sowie von toten Ratten spricht dafür, dass diese sich angesiedelt haben. Wer nicht nur ein oder zwei Ratten im Garten gesichtet hat, der muss dies dem örtlichen Gesundheits- oder Ordnungsamt melden.
Um die Schädlinge zu vertreiben, ist eine Tötung nicht notwendig. Auch Ratten sind sehr geruchsempfindlich. Aus diesem Grund können sie durch verschiedene Gerüche vertrieben werden. Insbesondere Essig und Terpentin sorgen dafür, dass sie fliehen. Ein Fluchtweg sollte, wenn ein mit Essig oder Terpentin getränktes Tuch unmittelbar an den Eingang des Lochs gelegt wird, frei bleiben, da die Tiere so den Garten verlassen können. Auch Gerüche von Lavendel, Fenchel oder Kamillentee mögen die Tiere nicht. Das gilt außerdem auch für Chili und Cayennepfeffer.
Eine weitere Art der Bekämpfung von Ratten ist die sogenannte Lebendfalle. Durch diese Art der Fallen werden die Ratten nicht getötet, sondern schlicht gefangen und an einem anderen Ort wieder ausgesetzt. Bei der Verbringung an einen anderen Ort sollte man jedoch immer darauf achten, dass dieser einige Kilometer entfernt ist, damit die Tiere nicht zurückkehren. Wichtig ist zudem, dass man immer Handschuhe verwendet, wenn man in Kontakt mit Ratten oder deren Kot gelangt, da hierdurch Krankheiten übertragen werden können.
Von Totfallen ist hingegen grundsätzlich abzuraten, da die intelligenten und schmerzempfindlichen Tiere hierdurch leiden. Insbesondere Rattengift führt zu einem schmerzvollen und langsamen Tod und wirkt oft nicht einmal zuverlässig. Auch Kinder, andere Tiere und Gewässer können hierdurch vergiftet werden. Zudem stellt Gift prinzipiell eine Gefahr für Menschen dar und ist immer umweltschädlich.
Die richtige Vorbeugung um Löcher im Garten zu vermeiden
Wenn die Tiere aus dem Garten geflohen sind, sollte man sich vergewissern, dass die Gänge und Tunnel vollständig unbewohnt sind. Dann können diese mit Erde aufgeschüttet werden, sodass sich nicht wieder ein Bewohner ansiedelt. Vorbeugend sollte man darauf achten, das unbewusste Anbieten von Nahrungsquellen zu vermeiden. Dies sind etwa Abfälle. Ein Kompost sollte mit einem Gitter abgesichert werden. Speziell die Biotonne sollte immer an einem Ort aufgestellt werden, der vor Ratten geschützt ist.
Allgemein gilt aber, dass ein insektenfreundlicher Garten zur Biodiversität beiträgt. Bevor Tiere aus dem Garten vertrieben werden, sollte man sich immer vergewissern, dass ein Fluchtweg gegeben ist und sich im Hinblick auf die jeweiligen tierschutzrechtlichen Vorschriften vergewissern. Im Hinterkopf sollte man immer behalten, dass es sich um Lebewesen handelt, die sich lediglich ernähren und ihren Nachwuchs aufziehen wollen.
Bildquelle Titelbild:
- hydebrink/shutterstock.com