Ferkelkraut gilt vor allem Gartenfreunden als lästiges Unkraut. Im Garten und auf Rasenflächen breitet sich das Kraut aus und unterdrückt teilweise andere Pflanzen. Mit seinen gelben Blüten sieht das Ferkelkraut dabei ähnlich aus wie Löwenzahn. Mitunter werden die beiden Pflanzen sogar verwechselt. Das unerwünschte Ferkelkraut lässt sich im Garten ebenso nur schwer ausrotten. Mit einigen Tricks klappt es jedoch, das Ferkelkraut zu bekämpfen.
Was ist Ferkelkraut?
Ferkelkraut gehört zu den Korbblütlern und tritt in Form mehrerer Arten in Erscheinung. Die gelb blühenden Pflanzen sind in vielen Teilen der Erde verbreitet. Auch in Europa ist das Kraut vielfach anzutreffen. Dies betrifft vor allem die Pflanzenart Gewöhnliches Ferkelkraut, die in heimischen Gärten häufig vertreten ist. Die Art Kahles Ferkelkraut tritt hingegen nur selten in Erscheinung.
Als Standort bevorzugen Ferkelkräuter sonnige bis halbschattige Standorte. Sie kommen dabei auch mit mageren Böden gut zurecht. Das Gewöhnliche Ferkelkraut kann dank seiner Pfahlwurzel selbst den Winter überdauern. Ferkelkraut gilt als für Pferde giftig, für Menschen muss dies jedoch nicht gelten. So bevorzugen einige Rohköstler etwa die Blätter des Gewöhnlichen Ferkelkrauts als Salat.
Unkraut im Rasen
Die vorkommenden Pflanzenarten des Ferkelkrauts sind heimisch und stellen eine Bereicherung für die Flora und Fauna dar. Vor allem auf Rasenflächen wird das Ferkelkraut jedoch häufig als störend empfunden. Ferkelkräuter verfügen über eine Blätterrosette direkt am Boden, die sich auch beim Rasenmähen nicht entfernen lässt. Die darunterliegenden Grashalme werden in ihrem Wachstum unterdrückt und sterben ab. Nach dem Entfernen des Ferkelkrauts verbleibt eine kahle Stelle in der Rasenfläche. Vielen Gartenbesitzern ist das Kraut in ihrem Rasen deshalb ein Dorn im Auge.
Ferkelkraut im Garten bekämpfen
Ferkelkraut zeigt sich ausgesprochen hartnäckig, wenn es im heimischen Garten oder auf Wiesen beseitigt werden soll. Vor allem aufgrund seiner Pfahlwurzel ist das Kraut nur schwer zu entfernen. Ein Ausreißen der Pflanze im Ganzen scheitert daher häufig. Ein Entfernen des oberirdischen Teils der Pflanzen erweist sich als wenig hilfreich. Immerhin die Samenbildung wird hierdurch jedoch unterbunden. Blühen die gelben Blüten nämlich aus, so bilden sie zahlreiche Samen-Schirmchen.
Ausrotten lässt sich das Ferkelkraut nur durch das Entfernen der Wurzel aus dem Boden. Häufig erweist sich ein Unkrautstecher als hilfreich, um die Wurzel möglichst tiefgreifend zu entfernen. Hierzu bietet der Handel verschiedene Modelle des Gartenwerkzeugs an. Auch eine Grabegabel kann helfen, den Boden rund um das Kraut zu lockern. Auf diese Weise lässt sich das Ferkelkraut beispielsweise aus Beeten leichter entfernen.
Rasen stärken
Durch regelmäßiges Mähen der Rasenfläche lässt sich der Rasen stärken. Auch das Vertikutieren einer Rasenfläche kann helfen, Unkräuter wie Ferkelkraut wirksam zu bekämpfen. Der Rasen ist bei regelmäßiger Pflege deutlich durchsetzungsfähiger gegenüber Unkräutern, so dass diese weniger sprießen. Das gilt selbst dann, wenn diese durch den Vertikutierer nicht vollständig entfernt werden. Denn Rasenfilz und Moos verhindern eine gute Belüftung des Bodens. Das kann das Wachstum von unerwünschtem Unkraut wie Ferkelkraut begünstigen.
Düngen und mulchen
Mulchen und Düngen kann ebenfalls helfen, unerwünschten Unkräutern wie Ferkelkraut das Leben schwer zu machen. Denn Ferkelkräuter bevorzugen schwach saure Böden mit geringem Kalkgehalt. Das Kraut meidet hingegen kalkigen oder alkalischen Boden. Daher empfehlen einige Biogärtner das Ausbringen von Gartenkalk auf den betroffenen Flächen. Doch auch ein geeigneter Rasendünger kann den Rasen gegen Ferkelkräuter stärken, indem er die Bodenverhältnisse verbessert. Bei Beeten kann zudem ein Mulchen der Fläche gegen Ferkelkraut helfen.
Ferkelkraut bekämpfen mittels Chemie
Als letztes Mittel im Kampf gegen Ferkelkraut greifen Gärtner mitunter zur Chemiekeule. Das Gift in Form von Herbizid soll Ferkelkräuter vor allem im Rasen abtöten. Der Fachhandel bietet hierzu verschiedene Rasenherbizide an, die gegen unterschiedlichste Unkräuter wie auch Ferkelkraut wirken. Die Hersteller versprechen eine wurzeltiefe Wirkung. Die Herbizide gegen Ferkelkraut können durch Gießen oder Spritzen auf den Rasenflächen ausgebracht werden. Eine solche Spritzbrühe gegen Ferkelkräuter entsteht in der Regel durch Anmischen des Produkts mit Wasser. Mittels einer Unkrautspritze in Form eines Drucksprühers gelingt das Ausbringen der fertigen Mischung auf dem Rasen.
Fazit
So sehr das Ferkelkraut manchen Hobbygärtner im Garten stört, so nützlich ist es auch. Denn Ferkelkräuter dienen zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle. So fliegen etwa Bienen die Blütenstände des Ferkelkrauts regelmäßig an. Auch Schmetterlinge und weitere Insekten nutzen gerne das bereitgestellte Nahrungsangebot. In einem bienenfreundlichen Garten sollte das Ferkelkraut daher nicht fehlen. Es muss ja nicht unbedingt auf der Rasenfläche sein.
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