Hauswirtschaftsraum klingt nach einem dunklen Ort mit feuchter Luft und unangenehmer Arbeit? Von wegen! Hier geht es heutzutage nicht nur hell und freundlich zu, ist nicht nur vom Staubsauger bis zu Wasserkisten alles sofort griffbereit – abhängig von der Größe des praktischen Nebenzimmers ist sogar eine Zusatznutzung als Hobbyraum möglich. Ein perfekter Rückzugsort zum Durchatmen mitten im Familienchaos!
Umfunktionieren oder neu gestalten
Ob er im Zuge eines Neubaus mit in die Planung einfließt oder der ehemalige begehbare Kleiderschrank umfunktioniert werden soll: Ein Hauswirtschaftsraum schlägt unzählige Fliegen mit einer Klappe. Er ist Speise-, Abstell- und Wäschekammer zugleich, hier lassen sich Papier und Glas trennen, Vorräte aufbewahren und Elektrogeräte verstauen. Stapelt sich der Wäscheberg, ist er nicht den prüfenden Blicken abendlicher Gäste ausgesetzt, und die Yogamatte kann hier nicht nur deponiert, sondern bei genug Platz auch ausgerollt werden.
Doch bereits sechs bis acht Quadratmeter sind ausreichend, um von der praktischen Nutzung eines modernen Hauswirtschaftsraumes profitieren zu können. Wer bei der Gestaltung seines Hauswirtschaftsraums einige Hinweise beachtet, wird am Ende noch effektiver anstehende Arbeiten erledigen – und mit etwas Kreativität das auch noch richtig gerne!
Für kühle und sonnige Lagen
Soll der Hauswirtschaftsraum auch als Speisekammer genutzt werden, erweist sich eine Lage direkt neben der Küche als ideal. Hausbesitzer können auch eine Verbindung zum Garten herstellen und so ohne lange Laufwege im Sommer die Wäsche gleich im Freien trocknen lassen. Eine Ausrichtung nach Süden mit großem Fenster bedeutet viel Helligkeit durch Tageslicht sowie die Möglichkeit, jederzeit lüften und damit einer Schimmelbildung vorbeugen zu können. Im Normalfall ist die Luftfeuchtigkeit in einem Hauswirtschaftsraum relativ hoch, wird er auch als Wäschekammer und zum Bügeln genutzt. In Sachen Waschmaschine und Trockner kann mit Blick auf die Energieeffizienz der Geräte der Stromverbrauch gesenkt werden. So wird zudem kaum Wärme an den Raum abgegeben.
Liegt der Hauswirtschaftsraum in nördlicher Himmelsrichtung, ist er durchgehend eher kühl und daher hervorragend als Speisekammer geeignet. Hier kommt der künstlichen Beleuchtung ein höherer Stellenwert zu. Ideal sind in die Decke eingelassene oder dimmbare Wandlampen, die keinen Platz auf dem Boden oder dem Abstellbord beanspruchen. Grundsätzlich rückt eine Zusammenstellung aus angenehmem Hintergrundlicht und gezielter, heller Beleuchtung durch Strahler jede Tätigkeit ins rechte Licht.
Grundlagen bilden
Unbedingt sollten genügend Anschlüsse für Wasserzuflüsse und -abläufe in geeigneter Entfernung voneinander vorhanden sein. Neben der Waschmaschine lässt sich so auch die Spüle bedienen sowie im Bedarfsfall sogar eine kleine Dusche für einen großen Hund installieren. Für die Nutzung tragbarer Elektrogeräte, großer Eisschränke oder Lichter sollte auch auf eine ausreichende Anzahl an Steckdosen geachtet werden. Eine ergonomische Arbeitsplatte in rückenfreundlicher Höhe sowie Waschmaschine und Trockner übereinandergestellt verhindern Kreuzschmerzen bei langwierigen Tätigkeiten.
Ein Arbeitsplattenauszug ist platzsparend, nicht auf Anhieb erkennbar und besonders praktisch, sollen der Wäschekorb abgestellt oder schnell eine Liste für den nächsten Einkauf geschrieben werden. Statt mit Teppich sollte der Fußboden mit Fliesen oder Kunststoff ausgelegt werden. Beide Materialien sind unempfindlich und pflegeleicht und lassen sich schnell und einfach fegen und wischen.
Praktische Ordnung schaffen
Ist in einem Hauswirtschaftsraum alles gut auffindbar verstaut, lässt es sich noch effizienter arbeiten. Modulare Regale mit offenen und geschlossenen Elementen eignen sich hervorragend zur Unterbringung der zahlreichen verschiedenen Produkte eines Hauswirtschaftsraumes und erlauben eine individuelle Gestaltung. So lassen sich täglich genutzte Utensilien wie Reinigungsmittel gut erreichbar platzieren, während selten verwendete Küchengeräte wie Raclettes weit hinten im Schrank verstaut werden können.
In Hochschränken mit Türen lassen sich ideal große und optisch wenig ansprechende Haushaltsgeräte wie Wäscheständer und Staubsauger, Besen, Bodenwischer und Bügelbrett abstellen. In anliegenden Fächern können Putzeimer, Waschmittel und Schwämme sowie der Werkzeugkasten verstaut, Küchenhandtücher und Verlängerungsschnüre an Haken befestigt werden. Eine Zusatznutzung als Garderobe mit Skijacken über Gummistiefel und große Taschen bis zu Fahrradhelmen, Wanderequipment und Taschenlampen ist ebenfalls möglich.
Offene Regale eignen sich perfekt als Speisekammer für sämtliche lang haltbare Nahrungsmittel wie Konservendosen, Reis, Kartoffeln oder Zucker. Als Alternative zu einem direkten Abstellen und für eine noch ordentlichere Optik dienen Boxen und ausfahrbare Schubladen. Hübsch anzusehen ist es auch, werden Mehl, Nudeln oder Müsli in fest verschraubbare Glas- oder Kunststoffbehälter gefüllt und diese mit der Hand beschriftet.
Auch hier gilt: Was häufiger verzehrt wird, gehört nach vorne ins Regal, seltene Genussmittel können weiter hinten ihren Platz finden. Doch auch sie sollten nicht komplett vergessen werden: Am besten also nach jedem Einsortieren der neuen Einkäufe noch einmal einen Blick auf Notvorräte wie H-Milch und Dosenfleisch werfen und rechtzeitig genießen!
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen
Ist nach all dem noch Platz, lässt sich über die übliche Haushaltsarbeit hinausdenken und der Hauswirtschafts- mit einigen Handgriffen zum Hobbyraum umgestalten. Und damit das Nähen an der Maschine oder die Gymnastikübungen mit den Freihanteln noch mehr Spaß machen, dürfen auch Radio oder sogar ein kleiner Fernseher nicht fehlen – idealerweise an der Wand montiert.
Die eigene Handschrift geben
Ist die Entscheidung zur Größe, Menge und der Aufstellung der einzelnen Ordnungssysteme gefallen, kommen endlich die optischen Vorlieben mit ins Spiel. Mit der Wandfarbe wird der generelle Ton vorgegeben. In der Regel wirken helle Farben freundlicher und lassen den Raum größer und automatisch ordentlicher erscheinen als dunkle. Dazu können mit bunten Griffen oder gemusterten Schrankfronten farbliche Akzente gesetzt werden. Fotos und Bilder geben jedem Hauswirtschaftsraum eine persönliche Note, während Wandtattoos mit lustigen oder philosophischen Sprüchen die Motivation beim Bügel hochhalten.
Accessoires wie Vorhänge, Bodenmatten oder Sets für die Arbeitsplatte komplettieren die individuelle Optik. Erlaubt ist, was gefällt: Niemand muss Architektur studieren, um sich seinen Hauswirtschaftsraum nach eigenem Gutdünken zu gestalten. So machen Arbeit und Hobby einfach noch mehr Spaß!
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