Damit ein neues Gebäude entstehen kann, müssen zahlreiche Unternehmen und Fachpersonen in eingespielten Prozessen neben- und miteinander arbeiten. Hier ist Koordination gefragt, damit alle Tätigkeiten und Vorgänge reibungslos und möglichst ohne Komplikationen von der Bühne gehen. Diese Koordination ist die Aufgabe des Baumanagements. Um das Baumanagement zu unterstützen und die Planung und Abwicklung effizienter zu gestalten, setzen immer mehr Bauunternehmen auf ein digitales Baumanagement.
Das digitale Baumanagement soll manuell ausgeführte Schritte größtenteils eliminieren und dadurch das Bauvorhaben und die damit verbundenen Prozesse beschleunigen. So können sich Baumanagerinnen und Baumanager von ermüdenden Tätigkeiten verabschieden und die Koordination flexibler und produktiver gestalten. Dank des digitalen Baumanagements können Unternehmen damit Zeit, Arbeit und Geld sparen. Was das digitale Baumanagement genau ist, wie es funktioniert, wo es zur Anwendung kommt und welche Tools es gibt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was bedeutet digitales Baumanagement?
Das digitale Baumanagement führt automatisch Prozesse aus, welche früher von den Baumanagerinnen und Baumanagern in mühsamer manueller Arbeit erledigt werden mussten. Ziel des digitalen Baumanagements ist es allerdings nicht, Baumanagerinnen und Baumanager von Ihrem Job zu verbannen. Viel mehr soll es ihnen unter die Arme greifen und ihnen ermöglichen, sich auf das Essenzielle zu konzentrieren. Eine professionelle Software für Baumanagement begleitet die Baumanagerinnen und Baumanager dabei während des ganzen Bauprozesses, von der Planungsphase, über die Bauphase, bis hin zur Bauabnahme.
Unter dem Strich ist das digitale Baumanagement also ein Werkzeug, das der Bauleitung dabei hilft, eine hohe Qualität zu gewährleisten, die Lieferzeiten einzuhalten, Baumängel zu vermeiden und die Kosten zu reduzieren. Mit der richtigen Baumanagement Software, bzw. bei Einsatz einer Software für die Baudokumentation sind alle Stakeholder des Projekts miteinander vernetzt und alle aktuellen Daten sind dort abrufbar, wo sie benötigt werden.
Auf welche Prozesse am Bau wirkt sich die Digitalisierung aus?
Mittlerweile erkennen auch in Deutschland immer mehr Baufirmen das enorme Potenzial, welches vom digitalen Baumanagement ausgeht. Ein Beispiel hierfür ist die Erfassung von Maschinendaten auf der Baustelle. Sämtliche relevanten Daten wie Auslastung, Kraftstoffverbrauch und Verschleiß werden damit dem Management veranschaulicht. So können mögliche Probleme und Engpässe frühzeitig erkannt und im Keim erstickt werden, bevor es zu größeren zeitlichen oder finanziellen Disruptionen kommt.
Ähnlich ist das Prinzip des Informationsaustausches des digitalen Baumanagements auch auf das Personal vor Ort, auf der Baustelle und in den Büros anwendbar. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, über die Software miteinander zu kommunizieren, sich relevante Daten zuzuschicken und dadurch das Risiko von Missverständnissen zu reduzieren. Ferner können Arbeiten auf der Baustelle nachverfolgt und der Baufortschritt überwacht werden. Baumanagerinnen und Baumanager können so rechtzeitig eingreifen und auf alle Situationen entsprechend reagieren. Dies gilt auch für die Überwachung des Baufortschrittes per Drohnen, welche schnell, flexibel und günstig Daten erfassen oder 3D-Modelle erstellen.
Vorteile des digitalen Baumanagements
Die steigende Popularität des digitalen Baumanagements in der Branche verwundert nicht. Dank modernen und innovativen Technologien ermöglicht das digitale Baumanagement während allen Bauphasen eines Projekts, Probleme zu minimieren und effizienter zu planen und zu arbeiten. Mithilfe künstlicher Intelligenz operiert das digitale Baumanagement sowohl vorausschauend als auch reaktiv. Alle gesammelten Daten werden ausgewertet und dem Management-Team veranschaulicht. So können die Baumanagerinnen und Baumanager sicherstellen, dass sie stets alle Informationen zur Hand haben, auf dessen Grundlage sie bessere Entscheidungen fällen können.
Die Dokumentation und die automatische Generierung von Berichten sichert die Baufirmen zudem in rechtlichen Fragen ab und garantiert, dass keine Dokumente verloren gehen. Alle Informationen einer professionellen Baumanagement Software sind dezentral auf einer Cloud gesichert und nur für Personen zugänglich, denen das Management den Zugriff explizit gewährt. So wird das digitale Baumanagement zu einem der sichersten, kostenschonendsten und wirkungsvollsten Tools, welches der Bauleitung zur Verfügung steht.
Diese Tools gibt es
Der zentrale Bestandteil von digitalem Baumanagement ist eine professionelle Baumanagement Software. Allerdings gibt es noch weitere Tools, welche in die Kategorie des digitalen Baumanagements gehören. Diese Tools werden entweder einzeln genutzt oder sind im Optimalfall direkt in die erwähnte Baumanagement Software eingebettet. Ein Beispiel für ein bekanntes Tool des digitalen Baumanagements ist CAD-Software. CAD-Software unterstützt Fachleute dabei, ihre Projekte zu planen und zu entwerfen, bevor die effektiven Bauarbeiten beginnen.
Mit den 3D-Modellen der CAD Software kommt ein weiteres Tool des digitalen Baumanagements zum Einsatz; die Technologie der virtuellen Realität, kurz VR. Dank VR können sich alle Beteiligten ein Bild des Bauvorhabens machen, in dem sie das virtuelle Modell realistisch und interaktiv betrachten. Dies geschieht mit einer sogenannten VR-Brille, die dem Betrachter bzw. der Betrachterin eine echte Umgebung vorspielt.
Alles zum digitalen Baumanagement: Fazit
Das digitale Baumanagement ist eine der großen Revolutionen des Bauwesens, welches das 21. Jahrhundert mit sich brachte. Neue und innovative Technologien revolutionieren das Baumanagement und stellen traditionelle und althergebrachte Prozesse der Bauleitung infrage. Dabei soll das digitale Baumanagement nicht das klassische Baumanagement ablösen. Ziel von digitalem Baumanagement ist es, das Baumanagement zu unterstützen, Vorgänge zu digitalisieren und die Arbeitslast von Baumanagerinnen und Baumanagern zu reduzieren.
Damit werden ineffiziente Prozesse eliminiert, Zeit gespart und Kosten geschont. Schlussendlich ist das digitale Baumanagement also eine Win-win-Situation für alle Beteiligten; das Bauunternehmen spart Ressourcen, kann ein nachhaltiges Wachstum verfolgen und bleibt langfristig konkurrenzfähig. Der Auftraggeber hingegen profitiert von einer besseren Bauqualität, weniger Mängeln und einer pünktlichen Übernahme der Liegenschaft.
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