Wer einen Hausneubau plant, wird sich mit dem Dachkasten schon intensiv auseinandergesetzt haben. Diese Konstruktion ist immer dann notwendig, wenn das Dach über der Fassade hinausragt. Auch als Trauf- oder Gesimskasten bezeichnet, ist er für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung.
Dem Dachkasten kommen aber noch zahlreiche andere wichtige Funktionen zu. Damit diese vollständig erfüllt werden, sollte man seinen Dachkasten von einem Fachmann bauen lassen. Wir verraten, was bei der Abnahme zu beachten ist und wie ein Dachkasten überhaupt aufgebaut ist.
Abnahme vom Dachkasten: Gesetzliche Vorschriften im Überblick
Da der Gesimskasten für die Sicherheit des Daches von entscheidender Bedeutung ist, sind bei der Abnahme diverse baurechtliche Vorschriften zu beachten. Der Dachkasten mit der Dämmung wiegt einiges. Dieses doch recht stattliche Gewicht beeinflusst die gesamte Statik des Gebäudes. Für die Abnahme kann daher ein statischer Nachweis verlangt werden. Solche statischen Berechnungen können Sie als Laie nicht selbst ausführen und sollten die Planung daher einem Statiker überlassen.
Beachten Sie für eine erfolgreiche Abnahme folgende weitere Aspekte:
- Zur Straße und zu den Nachbargrundstücken sind gewisse Mindestabstände einzuhalten. Auskünfte dazu gibt Ihnen das örtliche Bauamt, denn diese Abstände sind nicht einheitlich geregelt und unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde.
- In einigen Bundesländern muss der Bau des Dachkastens behördlich genehmigt werden.
- Es kann ebenfalls sein, dass Ihre Nachbarn dem Bau eines Traufkastens schriftlich zustimmen müssen.
In diesem Zusammenhang sind noch weitere Bestimmungen interessant, die bei der Abnahme der Dacheindeckung und der Dachdeckerarbeiten zu beachten sind:
- Achten Sie darauf, dass alle Ziegel ordnungsgemäß befestigt sind.
- Im First- und Traufbereich müssen Lüftungsziegel eingebaut werden. Nur dann kann die Holzkonstruktion optimal belüftet werden und eine Überhitzung wird ausgeschlossen.
- Für den Schornsteinfeger müssen Leitern oder Trittstufen angebracht werden.
Wenn Sie ganz auf der sicheren Seite sein möchten, lassen Sie die Dachdeckerarbeiten am besten von einem Architekten oder einem Sachverständigen prüfen. Entsprechende Adressen erhalten Sie bei der zuständigen Handwerkskammer.
Wozu dient ein Dachkasten?
Ein solider Dachkasten dient in erster Linie der Sicherheit eines Gebäudes. Insbesondere vor schweren Sturmschäden ist das Dach geschützt. Zwar kann der Sturm unter den Dachüberstand gelangen. Jedoch hat er keine direkte Angriffsfläche, so dass das Dach selbst vor Sturmschäden geschützt ist. Auch vor Ungeziefer schützt der Traufkasten: Mäuse, Ratten oder Vögel können durch einen Traufkasten nicht unter das Dach gelangen und so im Haus Schaden anrichten.
Weiterhin dient der Dachkasten als Schutz der Fassade. Regenwasser kann dank ihm nicht direkt an der Fassade hinunterlaufen und Flecken an der Fassade werden verhindert. Zu guter Letzt hat der Gesimskasten auch eine optische Funktion. Ohne ihn könnte man unter das Dach schauen und so den freiliegenden Dachsparren sehen. Ein Dachüberstand dagegen kann ein Gebäude durchaus optisch aufwerten. Viele Hausbesitzer entscheiden sich sogar dazu, ihre Außenbeleuchtung direkt in den Dachkasten zu integrieren. Auch dann erfüllt der Traufkasten also eine sinnvolle Funktion.
Wie wird ein Dachkasten gebaut?
Der Dachkasten ist eine Konstruktion, die aus mehreren Brettern besteht. Meist bestehen sie aus Holz, doch auch Kunststoff kommt als Material in Frage. Kunststoff hat den Vorteil, dass es sehr viel pflegeleichter als Holz ist und nicht regelmäßig gestrichen werden muss. Da die Bretter keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, muss man sich um das Verblassen der Farbe keine Gedanken machen. Ein Dachkasten ist im einfachsten Fall nichts weiter als eine Unterkonstruktion, die mit Holzbrettern verkleidet ist. Wer sich für eine Unterkonstruktion aus Holz entscheidet, sollte handwerklich geschickt sein; einfacher ist die Verlegung von Kunststoff.
Selber bauen oder bauen lassen?
Wer handwerklich geschickt ist, kann einen Gesimskasten durchaus selbst bauen. Wenn Sie sich jedoch darauf verlassen möchten, dass er fachmännisch gebaut wird und allen gesetzlichen Anforderungen entspricht, beauftragen Sie am besten eine Fachfirma. Bei einem kompetenten Dachdecker profitieren Sie nicht nur von einer fachmännischen Ausführung und einer schnellen Fertigstellung, sondern ersparen sich viel Kraft und Zeit. Auch Sonderwünsche Ihrerseits können von einem erfahrenen Dachdecker gut realisiert werden.
Fazit
Ein solider Dachkasten hat zahlreiche nützliche Funktionen und verschönert nicht zuletzt die Optik des Gebäudes. Damit er allen gesetzlichen Anforderungen entspricht und Sie später keine Probleme mit den Behörden bekommen, beauftragen Sie am besten eine kompetente Fachfirma mit dem Bau Ihres Dachkastens.
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