Leichtgewichtig und einfach montierbar erfreuen sich Deckenplatten aus Styropor seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Hinzu kommt das gute Dämmvermögen des Baustoffs. Doch sind Styropor-Deckenplatten heutzutage wirklich noch zeitgemäß?
Inzwischen zeigt sich durch gestiegenes Umweltbewusstsein ein Trend weg von Styropor hin zu natürlichen und nachhaltigen Alternativen. Welche Materialien eignen sich sonst für eine moderne Deckengestaltung? Was für Vor- und Nachteile haben die einzelnen Optionen? Welche Rolle nimmt die Zimmerdecke in der Raumgestaltung überhaupt ein? Dieser Artikel soll Orientierung bieten.
Wie die Zimmerdecke einen Raum prägt: Mögliche Alternativen zu Styropor Deckenplatten
Obwohl die Zimmerdecke den Charakter eines Raumes wesentlich mitbestimmt, erhält sie in der Raumgestaltung allzu oft nur eine Nebenrolle. Dabei geht es keineswegs nur um Ästhetik. Über eine geschickte Deckengestaltung lassen sich architektonische Vorzüge extra betonen und optische Nachteile gekonnt kaschieren. Kleine Räume gewinnen durch helle Farben spürbar an Größe. In großen Räumen sorgen etwas dunklere Farben für ein gemütlicheres Ambiente. Strukturreiche Oberflächen oder integrierte Holzbalken verleihen Räumen eine rustikale Note, während glatte Oberflächen in kühlen Farbtönen Eleganz vermitteln.
Darüber hinaus lassen sich mit raffinierter Beleuchtung weitere Effekte setzen: außer mit Deckenleuchten noch durch eine indirekte Beleuchtung und mit beweglichen Spots. Es lohnt sich also unbedingt, der Zimmerdeckengestaltung gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Bei der Beschäftigung mit den verschiedenen Alternativen zu Styropor-Deckenplatten stellen sich ganz von selbst reizvolle Ideen ein.
Gipskarton-Deckenplatten: Seit langem bewährt
Seit Jahrzehnten in der Innenraumgestaltung im Einsatz sind Gipskarton-Platten. In zahlreichen unterschiedlichen Designs erhältlich, sind Deckenplatten aus Gipskarton eine geschätzte umweltfreundliche Alternative zur Styropor-Variante.
Vorteile
Wie Styropor-Deckenplatten sind auch Gipskarton-Deckenplatten bereits von erfahrenen Heimwerkern leicht zu verarbeiten und erlauben vielseitige kreative Gestaltungsweisen. Gipskarton-Platten sind außerdem gut dämmend.
Nachteile
Bei hoher Luftfeuchtigkeit neigen Gipskarton-Platten zu Schimmelbildung. Deshalb ist von ihrer Installation in Bad und Küche abzuraten.
Putz: Ein Klassiker für Zimmerdecken
Seit alters her und bis heute aktuell in der Wand- und Deckengestaltung ist Putz. Er ist in unterschiedlichen Texturen und Farben erhältlich, was vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Putz kann sowohl mit glatter als auch mit strukturierter Oberfläche aufgetragen werden, wobei Zimmerdecken meistens glatt verputzt werden.
Vorteile
Das umweltfreundliche Material Putz ist atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und schimmelresistent. Putz eignet sich also für trockene sowie feuchte Räume. Obendrein ist der mineralische Putz brandsicher.
Nachteile
Damit Putz absolut makellos aussieht, sollten ihn Handwerker eines Malerfachbetriebs auftragen, auch wenn dafür zusätzliche Kosten anfallen. Der Einsatz von Profis verringert zudem die Möglichkeit, dass sich später Putz von der Decke gelöst.
Tapeten: Mehrere Optionen für die Zimmerdeckengestaltung
Als Alternative zu Putz und sowieso zu Styropor-Deckenplatten sind auch Tapeten eine gute Wahl. Ob uni oder gemustert: Tapeten wirken. Beliebt für Zimmerdecken sind weiße und cremefarbene Raufasertapeten. Sie verschaffen einem Raum optische Weite und harmonieren durch ihre neutrale Farbgebung mit praktisch allen Wand-Designs. Farbige und gemusterte Tapeten an der Decke beeinflussen die Raumatmosphäre stärker, machen kühl wirkende Räume gemütlicher und setzen belebende Akzente.
Vorteile
Tapeten aus Papier sind umweltfreundlich und bereits von Heimwerkern mit ein wenig Erfahrung gut anzubringen. Hierbei wird übrigens der Tapetenkleister direkt unter der Decke statt auf die Tapete aufgetragen. Hinzu kommt, dass sich Tapeten bei Bedarf rasch austauschen beziehungsweise überkleben lassen. Die Materialkosten für das Tapezieren einer Decke sind besonders günstig.
Nachteile
In unzureichend isolierten Altbauten kann es bei Tapeten zu Schimmelbildung kommen. Ansonsten sind keine Nachteile bekannt.
Holzverkleidung für die Decke: Nachhaltig im zeitlosen Stil
Holz schafft neben seiner physikalischen ausgezeichneten Dämmeigenschaft schon durch seinen bloßen Anblick eine wohlig-warme Atmosphäre im Raum. Dabei steht zur optischen Gestaltung eine weite Skala von Holzsorten mit ihren jeweiligen Farbtönen und Maserungen zur Verfügung. Zur Deckenverkleidung mit Holz kommen Paneele oder Lamellen infrage.
Vorteile
Der Naturstoff Holz strahlt Ästhetik und Gemütlichkeit aus. Als nachwachsender Rohstoff steht gerade Holz für hohe Nachhaltigkeit und Schonung der Umwelt. In besonderem Maße gilt dies für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dank seiner guten Isolierung kann Holz Energiekosten senken helfen. Einmal installiert, erweist sich eine Deckenverkleidung aus Holz als überaus langlebig.
Nachteile
Die Verlegung einer Holz-Deckenverkleidung erfordert fachliches handwerkliches Können. Wegen dieser zwingend notwendigen professionellen Installation sowie je nach verwendeter Holzart ist bei der Entscheidung für eine Deckengestaltung aus Holz mit deutlich höheren Kosten als etwa für Styropor-Deckenplatten zu rechnen.
Bambus-Deckenplatten: Innenraumgestaltung mit fernöstlichem Flair
Bambus ist bekannt für sein rasches Wachstum. Botanisch betrachtet eine Grasart, verfügt Bambus über holzähnliche Materialeigenschaften. Ob solo als Naturstoff nur zur Deckengestaltung eingesetzt oder als stimmiges Gegenüber eines Holzfußbodens: Bambus verträgt sich mit nahezu allen Elementen in der Raumgestaltung. Sein zugleich dezenter und attraktiver Look verleiht Räumen einen Hauch Exotik.
Vorteile
Bambus-Deckenplatten sind eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu Styropor-Deckenplatten. Obwohl Bambus so leicht ist, ist er enorm strapazierfähig.
Nachteile
Deckenplatten aus Bambus sind seltener im Angebot als herkömmliche Deckenplatten aus Holz. Es kann also etwas Geduld bei der Suche nach Bambus-Deckenplatten gefragt sein. Die Installation sollte ein professioneller Handwerker ausführen.
Unser Fazit: Die Alternativen zu Deckenplatten aus Styropor sind vielfältg
Bei der Auswahl einer geeigneten Alternative zu Styropor-Deckenplatten sind sowohl ökologische als auch ästhetische Aspekte zu berücksichtigen. Neben sachlichen Erwägungen dürfen ebenso persönliche Vorlieben nicht zu kurz kommen. Schließlich geht es um einen Lebensraum für viele Jahre, sei es zum Wohnen oder zum Arbeiten. Natürlich gehört auch eine dem eigenen Budget angemessene Kostenkalkulation zu den Auswahlkriterien der neuen Deckenverkleidung. Gründliches Abwägen der Vorteile und Nachteile der in diesem Artikel vorgestellten alternativen Lösungen zu Styropor-Deckenplatten für eine ansprechende Zimmerdeckengestaltung dürfte die Entscheidung erleichtern.
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