Ein Bausparvertrag galt lange Zeit als das Must-have der Privatanleger. Das niedrige Zinsniveau hat das Bausparen langsam und unaufgeregt aus dem Fokus der Sparer rücken lassen.
Mit gestiegenen Zinsen wächst auch wieder das Interesse am Bausparen. Für Menschen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchten oder etwas für eine Sanierung ansparen möchten, ist Bausparen sinnvoll. Es ist eine solide und sichere Anlageform mit unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. Es lohnt sich daher, einen Blick auf das Konzept zu werfen.
Was bedeutet Bausparen eigentlich genau?
Ein Bausparvertrag ist ein Finanzierungskonzept für eine Immobilie. Das Konzept besteht aus zwei Phasen. Die Sparphase steht am Anfang der Laufzeit. Die Vertragsnehmer zahlen eine festgelegte Summe als monatliche Rate an den Anbieter. Das Guthaben wird verzinst. Die Laufzeit wird bei Vertragsabschluss festgelegt und beträgt üblicherweise sieben oder zehn Jahre. Zum Ende der Sparphase können die Vertragsnehmer über die vereinbarte Summe verfügen und ein Haus kaufen. Vertraglich wechselt der Bausparvertrag zu diesem Zeitpunkt in die Darlehensphase. Der Übergang wird auch als Zuteilungsreife bezeichnet.
Das Angesparte reicht nach Ende der Laufzeit nicht für ein Haus aus und wird mit einem Kredit aufgestockt. Dieser Kredit wird weiterhin mit monatlichen Raten abbezahlt. Im besten Fall setzt sich die vereinbarte Vertragssumme zu Hälfte aus dem Ersparten und dem Darlehen zusammen. Für die Vertragsnehmer ändert sich in diesem Fall nichts an den monatlichen Belastungen.
Vorteile vom Bausparkrediten
Eine Bausparkasse kann einen Kredit häufig zu günstigen Konditionen, sprich niedrigen Zinsen anbieten. Das macht ein Darlehen aus einem Bausparvertrag insgesamt günstiger. Wer jetzt einen Vertrag abschließt, erhält diesen zu aktuellen Konditionen, obwohl die Kreditphase erst in sieben oder zehn Jahren beginnt. Dieser Vorteil bietet Planungssicherheit für die Gesamtfinanzierung eines Hauses. Ein Bausparkredit kann, anders als eine normale Baufinanzierung mit Sonderzahlungen getilgt werden. Lässt die finanzielle Situation Freiräume zu, so kann ein Kredit schneller abgezahlt werden als ursprünglich geplant.
Fördermöglichkeiten
Bausparer erhalten Unterstützung vom Staat. Sparende können Zuschüsse über die Wohn-Riester, die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmer-Sparzulage erhalten. Nicht alle Inhaber eines Bausparvertrags erhalten tatsächlich eine finanzielle Unterstützung. Es lohnt sich aber, die Voraussetzung prüfen zu lassen. Besonders junge Menschen können von dem Angebot profitieren. Einen Bonus gibt es auch, wenn Arbeitgebende vermögenswirksame Leistungen zahlen.
Planänderungen sind möglich
Die Gesamtsumme aus dem Bausparvertrag muss für einen wohnwirtschaftlichen Zweck verwendet werden. Dazu gehören der Kauf einer Immobilie, die Renovierung eines Gebäudes oder eine Einrichtung. Gibt es beim Erreichen der Zuteilungsreife keine konkreten Pläne für die Verwendung, so kann der Bausparvertrag zunächst weiter bespart werden. Steht zu diesem Zeitpunkt schon fest, dass kein Haus gekauft wird, kann das Angesparte ausgezahlt werden und ist frei von jedem Verwendungszweck. In den Genuss eines günstigen Immobilienkredits kommen Sparende dann nicht, das Geld kann jedoch lukrativer angelegt werden.
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