In der Regel ist eine Terrasse nicht von einer Überdachung überdeckt oder nur teilweise von einem Balkon, der an den darüberliegenden Stock angebaut ist. Es ist allerdings nicht immer gegeben, dass über der Terrasse im darüberliegenden Stock ein Balkon entsprechend weit herausragt, um den Balkon für die Befestigung von einem Terrassendach genutzt werden kann. Der Bau einer Überdachung kann jedoch auch unabhängig von irgendwelchen Anbauten am Haus bzw. Balkon, sondern freistehend realisiert werden.
Umbau oder Anbau
Baurechtlich gesehen handelt es sich bei einer Überdachung für die Terrasse um eine Umbaumaßnahme. Dies sollte berücksichtigt werden, da es sich hier unter Umständen um einen Fall handelt, für den eine offizielle Baugenehmigung eingeholt werden muss. Die Bedingungen dafür hängen von der Bauordnung des Bundeslandes ab und von der jeweiligen Gemeindeverordnung, auf deren Grund sich das Haus befindet. Vor dem Bau bzw. Umbau bzw. Anbau einer solchen Überdachung sollte daher die Rechtslage vor Ort klar sein bzw. die entsprechenden Informationen eingeholt werden.
Wird die Terrassenüberdachung ohne die erforderliche Genehmigung eingeholt, dann droht ein Bußgeld. Die zuständige Behörde kann – wenn keine Genehmigung eingeholt wurde – verlangen die Überdachung wieder abzubauen. Wenn eine Genehmigung eingeholt werden soll, kann das allerdings etwas länger dauern. Denn ein solches Genehmigungsverfahren kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Der Gang zur Behörde sollte daher vorzeitig beschritten werden.
Konstruktion und Materialien
Bei der Genehmigung für ein Terrassendach müssen auch Angaben gemacht werden über deren Konstruktion. Eine solche Überdachung für eine Terrasse besteht in der Regel aus Stützbalken und Pfetten. Die Stützbalken gelten dabei als tragende Elemente für die Dachkonstruktion und die Pfetten dienen als Auflage für sogenannte Sparren. Die Sparren tragen wiederum die Dachhaut samt Dacheindeckungsmaterialien. Und schließlich versteifen Kopfbänder diese der Konstruktion. Neben Holz gibt es auch noch andere Materialien, die für eine solche Überdachung verwendet werden können. Die verschiedenen Materialien haben ihre Vorteile und Nachteile.
Wahl des Materials
Wenn die Überdachung zwischen dem Haus und dem Ende der Terrasse mit Dachziegel gewählt wird, spielen vor allem großformatige Blechtafeln in Ziegeloptik eine Rolle. Weitaus häufiger gewählt – der Optik wegen – wird eine Überdachung aus Kunststoff oder Glas gewählt. Das Glasdach stellt schon einen gewissen Standard sicher, den man auch für repräsentative Zwecke nutzen kann. Die Unterkonstruktion für eine Kunststoff- oder Glas Terrassenüberdachung besteht meist aus Metall – auch der Optik wegen, weil durchsichtige Überdachungen und Metall einfach besser zueinanderpassen. Geht es dabei um Kunststoff, werden witterungsbeständige Varianten gewählt, wie PVC, Polycarbonat oder Acryl.
Die Wahl des Materials im Vorfeld der Errichtung von einer Überdachung ist für das weitere Vorgehen und für die Schritt-für-Schritt Vorgehensweise für die Errichtung nicht unbedingt ausschlaggebend. Denn entweder sind die tragenden Elemente aus Holz oder Metall bzw. die Überdachung aus Dachziegeln, Holz oder aus Kunststoff oder Glas bzw. aus Kombinationen davon. Bei der Wahl des Materials sind jedoch einige Überlegungen anzustellen. Wichtig ist vor allem, dass die Konstruktion auch starken Unwettern standhält und dass die verwendeten Materialien nicht nur stabil sind, sondern auch Schatten spenden.
Doch sowohl Holz, wie auch Ziegel, aber auch Glas und Kunststoff erfüllen diese Ansprüche. Wenn Holz gewählt wird für die Konstruktion, dann sollte Douglasie und Leimholz gewählt werden. Bei der Wahl des Materials für eine solche Überdachung sollte man nicht die mögliche Pflege des Materials vernachlässigen. Denn hin und wieder muss bzw. sollte man das Material reinigen und damit pflegen. Und das hat nichts mit der Optik allein zu tun. Mit der Zeit können sich nämlich auf den Dächern der Überdachung Schmutzrückstände abbilden, die letztlich dafür sorgen könnten, dass das Material in einigen Jahren durchschimmelt oder durchbricht.
Das Aussehen, also die Konstruktion und die Wahl des Materials stehen grundsätzlich am Anfang einer jeder Schritt-für-Schritt Vorgehensweise für die Errichtung ein Terrassendach. Wichtig ist natürlich, dass die jeweilige Anzahl der Bauteile in den entsprechenden Abmessungen vorliegt, bevor Schritt-für-Schritt zum Aufbau der Überdachung für die Terrasse übergegangen werden kann.
Schritt für Schritt zur Überdachung
Bevor der erste Bau-Schritt unternommen wird für das Terrassendach, sollten neben dem Material auch das nötige Werkzeug bereitgelegt werden. Hierzu gehören:
- Wasserwaage
- Richtlatte
- Bohrmaschine mit Holzbohrern
- Maurerschnur
- Kappsäge
- Handsäge
- Ringschlüssel
- Knarre mit Nuss
- Zollstock oder Bandmaß
- Winkel
- Schmiege
Der eigentliche Bau
In einem ersten Schritt beim Bau von einem Terrassendach muss bzw. sollte bei der Errichtung einer Terrassenüberdachung die Pfostenfundamente gesetzt werden. Hierfür werden die Fundamentlöcher auf eine Tiefe von ca. 80 Zentimeter ausgehoben und danach bis zur Hälfte mit feinem Kies gefüllt und verdichtet. Danach werden die Betonfüße in den Boden eingelassen. Es kann sich hier um fertig gegossene Betonfüße handelt oder um selbst gegossene Betonfüße. Vor dem Trocknen wird in jedem der Betonfüße der Pfostenträger – auch als Stützenschuh bezeichnet – eingelassen und verankert. Die Pfostenträger müssen natürlich auf gleicher Höhe einbetoniert werden.
Kann auf der Terrasse kein Fundament gesetzt werden, können die Balken auch direkt im Garten befestigt werden. Ist der Beton getrocknet, werden die Holzpfosten eingesetzt. Diese verfügen über eine Aufschraubhülse, die dafür sorgt, dass sich keine Feuchtigkeitsnester unter dem Holzpfosten bilden. Anschließend kann auch schon die Dachhaut angebracht werden. Zuvor sollten noch Balken an der Hauswand positioniert und ausgerichtet werden. Die Balken sollten dafür möglichst hoch angesetzt werden. Das Gefälle sollte rund 10 Prozent betragen. Verwendet werden – wenn die Konstruktion auf Holz basiert – Rahmendübel, die mit einer eingedrehten Schraube eingeschlagen werden.
Danach werden die vorderen Querbalken mit Winkeln an den Stützen verschraubt. Auf die Sparren werden danach die langen Dachlatten aus Holz oder die Platten aus Kunststoff etc. verschraubt. Bei der Verwendung von Holz sollte gleich im Anschluss auf das gesamte Tragwerk eine Holzschutzlasur aufgetragen werden. Auf diese Weise kann eine dichte Verbindung zwischen dem Anbau in Richtung des Gartens und dem Haus hergestellt werden, unter der sowohl Schatten möglich ist wie auch ein gewisser Schutz vor kleinen Regenschauern, die man auf der Terrasse durchaus dann ausharren kann, ohne gleich wieder ins Haus gehen zu müssen.
Fazit
Die Auswahl an Materialien und auch Konstruktionsmöglichkeiten für eine Überdachung ist sehr vielfältig. Es gibt schon bei der Vorbereitung bzw. bei der Auswahl des Materials für die Konstruktion einiges zu beachten. Mit einem guten Plan gelingt es recht gut, dass das Vorhaben auch gelingt.
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