Der Begriff Terrarium wird häufig in Verbindung mit Tieren gebracht. Schlangen, Frösche oder Schildkröte leben in einem feuchtwarmen Biotop mit geeigneten Pflanzen. Diese Form von Terrarium kann natürlich nicht ewig sein, da die Tiere ihrem natürlichen Lebenskreislauf unterliegen und regelmäßig Futter eingebracht wird. Ein ewiges Terrarium konzentriert sich auf die Pflanzen und hat sich in Form von Flaschengärten zu einem echten Trend im grünen zu Hause entwickelt.
In einem Flaschengarten befinden sich Substrat, Pflanzen und etwas Wasser. Dieses drei Dinge reichen in einem fest verschlossenen Glasbehälter aus, damit sich ein autarkes Ökosystem entwickelt, das ewig hält. Ganz frei von Tieren ist auch Flaschengarten oder eine Hermetosphäre nicht, da beim Befüllen Mikroorganismen eingebracht werden und häufig Springschwänze oder Weiße Asseln für ein ausbalanciertes Nährstoffverhältnis in das Ökosystem eingebracht werden.
Wie funktioniert ein ewiges Terrarium?
Pflanzen benötigen zum Leben Licht, Wärme und Wasser. In einem Flaschengarten stehen diese drei Dinge zur Verfügung. Das transparente Glas lässt Licht ins Innere, ein warmer Standort sorgt für das richtige Klima und das Wasser versorgt die Zellen der Pflanzen mit Nährstoffen. In einem fest verschlossenen Behälter entsteht damit ein Kreislauf nach dem Vorbild der Natur. Im Idealfall gibt es auf das intakte System keine Einflüsse von außen. Die Pflanzen betreiben mit dem zur Verfügung stehenden Licht Fotosynthese. In diesem biologischen Prozess wird Kohlendioxid in Sauerstoff verwandelt.
Die Pflanzen tauschen beide Stoffe regelmäßig über ihre Blätter aus. Bei diesem Vorgang wird von den Pflanzen auch Wasser in mikroskopisch geringen Dosen abgegeben. Dieses Wasser kondensiert an den Glaswänden des Terrariums und steht den Pflanzen wieder zur Verfügung. Es ist das perfekte Ökosystem, das ohne die Unterstützung von Menschen funktioniert. Ein Flaschengarten auf der Fensterbank ist ein spannendes und anschauliches Objekt, das Einblicke in natürliche Abläufe zulässt.
Aufbau eines Pflanzenterrariums
Die Basis eines Flaschengartens ist ein Glas oder eine Flasche mit einem Deckel. Sehr dekorativ sind Verschlüsse aus Kork, aber auch Bügelgläser oder Glasbehälter mit einem Schraubdeckel sind geeignet. Die verwendeten Gläser sollten vor dem Befüllen gründlich gereinigt werden, damit möglichst wenig Sporen oder Keime in das Ökosystem eingebracht werden. Als Basis für die Pflanzen sind Blähton, Rindenmulch und torffreie Humuserde geeignet.
Bei der Substratauswahl ist es wichtig, dass den Pflanzen nur die benötigte Menge an Nährstoffen zur Verfügung stehen. Zu viele Nährstoffe können ein Algenwachstum im Glas begünstigen. Materialien, die langsam verrotten und nur nach und nach Humus freisetzen, sind ideal. Holzstücke sind zum Beispiel dekorativ und geben bei der Verrottung gleichmäßig Kohlendioxid ab, das die Pflanzen für die Atmung benötigen. Für einen natürlichen Kreislauf sorgen Bodenlebewesen, die sich in dem Biotop wohlfühlen.
Pflanzenauswahl
Für die Bepflanzung des Flaschengartens eignen sich Moose und andere Pflanzen mit geringer Wuchshöhe. Farne, Bubikopf oder Mini-Orchideen sind gut geeignet. Bei der Pflanzenauswahl sollte darauf geachtet werden, dass alle Pflanzen gleiche oder ähnliche Ansprüche an die Umgebung haben. Pflanzen, die ursprünglich aus dem Regenwald stammen, fühlen sich neben Wüstenblumen nicht wohl. Beim ewigen Terrarium ist weniger mehr und das Glas sollte nicht zu dicht bepflanzt werden, damit noch Platz zum Wachsen bleibt.
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