Zimmerpflanzen sind dekorativ und üben in der Raumgestaltung eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter aus. Beeinträchtigt wird dieses harmonische Raumgefühl, sobald Schädlinge ins Spiel kommen. Lästige Plagegeister wie Fruchtfliegen nutzen die Blumenerde gleichzeitig als Brutstätte und Nahrungsquelle. Dieser Ratgeber nennt die häufigsten Ursachen für den Befall und gibt Tipps, um die Blumenerde von Fruchtfliegen zu befreien.
Blumenerde: Feuchtigkeit lockt Fruchtliegen und andere Insekten an
Ist die Blumenerde innerhalb von kurzer Zeit übersät von Fruchtfliegen, stellt sich zuerst die Frage, welche Ursache für die Anwesenheit dieser Insekten infrage kommt. Die Antwort darauf findet sich häufig in der Betrachtung des Feuchtigkeitsgrades der Erde. Kommt die Erde mit zu viel Wasser in Berührung, steigt die Chance, dass die sich darauf ergebende Aufweichung der Wurzeln Insekten anlockt. Fliegen wie Fruchtfliegen oder Trauermücken folgen dem süßlichen Duft der langsam faulenden Wurzeln. Die Wurzeln bilden vergleichbar mit Früchten und Gemüse eine der Nahrungsquellen der Fluginsekten. Deshalb sind die Fliegen häufig bevorzugt an und in der Erde zu finden und weniger an Blättern der Zimmerpflanzen.
Obwohl die kleinen Insekten für den Menschen keine Gefahr darstellen, ist es dennoch nicht angebracht, den Befall über einen längeren Zeitraum zu ignorieren. Haben Fruchtfliegen oder Trauermücken erst einmal ihren Weg zu den Wurzeln gefunden, dauert es nicht lange, bis ein Schaden entsteht. Ohne die Unterstützung der Pflanzenbesitzer zieht der Befall häufig das Eingehen der Pflanze nach sich.
Günstige Blumenerde bietet ein höheres Risiko für einen Fliegenbefall
Das zu häufige Gießen ist nur eine der Ursachen für die Anwesenheit von Fruchtfliegen in der Blumenerde. Nicht ungewöhnlich ist ebenfalls ein Befall, der aufgrund von qualitativ minderwertiger Erde entsteht. Im Prozess der Herstellung dieser Erde erhalten die Fliegen die Möglichkeit, ihre Eier in der Erde zu hinterlassen. Dieser Ort soll den Nachkommen einen geschützten Rückzugsort für das Schlüpfen bieten.
Die Käufer wissen oftmals nichts über die ungebetenen Gäste, die sich in Form von Fliegenlarven in der Blumenerde befinden. Mit der Verwendung der Erde in der Wohnung ist der Kontakt mit natürlichen Fressfeinden praktisch ausgeschlossen. Dementsprechend überleben deutlich mehr Fliegen die Larvenphase, als es aus dem Balkon oder im Garten der Fall wäre. Der Befall der Blumenerde wirkt aus diesem Grund schnell sehr dramatisch.
Düngemittel sind ein oftmals unterschätztes Risiko
Hobbygärtner bevorzugen zum Düngen oftmals selbst hergestellten Kompost. Sind die einzelnen Bestandteile dieses Düngemittels nicht weit genug zersetzt, bildet der Kompost eine willkommene Einladung für Fruchtfliegen. Vergleichbar mit verfaulendem Obst zeigen die Fliegen ebenfalls an dem zum Düngen verwendeten Kompost ein erhöhtes Interesse. Meist reicht ein geöffnetes Fenster aus, um schon kurze Zeit später die ersten Fliegen auf der Blumenerde zu entdecken. Die Auswahl eines geeigneten Düngemittels sollte daher immer mit Bedacht und einem Vergleich der verwendeten Inhaltsstoffe erfolgen.
Fruchtfliegen in der Blumenerde: Die Abwehr beginnt bereits mit dem Kauf neuer Pflanzen
Blumen aus Fachgeschäften verfügen im Allgemeinen nicht über eine sehr hochwertige Blumenerde. Erfahrene Pflanzenfreunde warten deshalb nach dem Kauf nicht lange ab und ersetzen die Erde noch vor dem Umtopfen. Dazu gehört nicht nur das Entfernen der Erde, sondern ebenfalls die Reinigung des Wurzelballens unter laufendem Wasser. Das Wasser reinigt die Erde aus allen schwer erreichbaren Zwischenräumen. Die Wurzeln der Pflanzen bleiben auf diesem Weg intakt, während potenzielle Fliegeneier und Larven nicht länger an den Wurzeln verbleiben.
Gelbfallen bilden den Klassiker unter den erhältlichen Produkten
In Drogerien und Supermärkten gehören die sogenannten Gelbfallen zu den bekanntesten Produkten zum Schutz der Blumenerde vor Fliegen. Die leuchtend gelbe Farbe fungiert als ein Lockmittel für die Fruchtfliegen. Vergleichbar mit gelben Früchten oder Blumen zeigen die Insekten an dieser Farbe ein besonders großes Interesse. Die Sticker stecken direkt in der Blumenerde und verfügen über eine Schicht Leim. Der Leim verwandelt die Sticker in eine Klebefalle für die Insekten. Aus eigener Kraft gelingt es den kleinen Fliegen in der Regel nicht, sich zu befreien. Die Gelbfallen weisen insofern keine Bestandteile auf, welche für Menschen und Haustiere als akut gesundheitsgefährdend gelten.
Hausmittel gegen Fruchtfliegen benötigen keinerlei Insektizide
Für Pflanzenfreunde, die sich eine Alternative zu Klebefallen und anderen Produkten wünschen, gibt es mehrere Möglichkeiten, Hausmittel zu verwenden. Eine Option besteht aus dem Einsatz von Nützlingen, wie zum Beispiel Fadenwürmern, welche die Larven aus der Erde entfernen. Weiterhin kommen natürliche Düngemittel wie Kaffeesatz oder das Anreichern des Blumenwassers mit einigen Tropfen Teebaumöl in Betracht.
Eine Mischung aus Wasser, Apfelessig und etwas Spüle, platziert in einer kleinen Schüssel auf der Erde, ist ebenfalls als Lösung geeignet. Der Duft des Apfels lockt die Fliegen an und das Spüli verhindert, dass sich die Fliegen aus ihrer misslichen Lage befreien. Die meisten Hausmittel sind zudem kosteneffizient und setzen die Zimmerpflanzen keinem erhöhten Risiko für Beschädigungen aus.
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