Naturnahe Gärten spiegeln die Schönheit und Vielfalt der Natur wider und bieten Lebensraum für heimische Fauna sowie Flora. Sie sind nachhaltig, pflegeleicht und fördern die Biodiversität. Dieser Leitfaden zeigt, wie jeder seinen eigenen naturnahen Garten anlegen kann, unabhängig von der bisherigen Erfahrung oder der Größe des verfügbaren Raums.
Darum wird der Trend immer beliebter
Naturnahe Gärten stehen aktuell hoch im Kurs und spiegeln das wachsende Umweltbewusstsein wider. Sie bieten einen Lebensraum für heimische Tierarten und tragen zur Artenvielfalt bei. In diesen Gärten dominieren heimische Pflanzen, die wenig Pflege benötigen und gut an die lokalen Bedingungen angepasst sind. Dies fördert nicht nur die Biodiversität, sondern reduziert auch den Wasser- und Düngemittelbedarf. Zudem nutzen immer mehr Gartenbesitzer Mulch und Kompost, um den Boden natürlich zu bereichern und Feuchtigkeit zu bewahren.
Moderne Elemente in der Gartengestaltung
Minimalismus zieht ebenfalls als ein Trend in die Gartengestaltung ein. Klare Linien und reduzierte Farbpaletten charakterisieren diesen Trend. Wasserspiele und kleine Teiche werden oft integriert, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig Tieren Trinkmöglichkeiten zu bieten. Vertikales Gärtnern gewinnt an Beliebtheit, vordergründig in städtischen Gebieten mit begrenztem Raum. Durch das Anlegen von Wandgärten oder die Nutzung von Rankhilfen wird jeder verfügbare Raum effizient genutzt. Selbstbeleuchtende Solarleuchten und nachhaltig produzierte Gartenmöbel aus recycelten Materialien ergänzen das Bild moderner Gärten.
Hier fühlen sich Bienen und Co. besonders wohl
Blumen für Bienen sind entscheidend für den Erhalt dieser wichtigen Bestäuber. Lavendel zieht mit seinem intensiven Duft viele Bienen an und sollte in sonnigen Bereichen des Gartens platziert werden. Krokusse bieten schon früh im Jahr Nahrung und sollten daher an gut sichtbaren, sonnigen Stellen gepflanzt werden. Sonnenblumen, die wahre Giganten unter den Bienenmagneten, gedeihen am besten in voller Sonne und locken im Spätsommer zahlreiche Bienen an. Für eine kontinuierliche Nahrungsquelle sorgen Pflanzen wie Phacelia, auch Bienenfreund genannt, die über einen langen Zeitraum hinweg blühen. Diese sollten in Gruppen gepflanzt werden, um Bienen anzulocken und ihre Nahrungssuche effizienter zu gestalten.
Pflege und Standortwahl für Bienenblumen
Einjährige Blumen wie Borretsch und Ringelblumen sind ebenfalls hervorragend geeignet und erfordern nur minimale Pflege. Sie können in Beeten oder als Randbepflanzung verwendet werden, wo sie nach der Aussaat fast selbstständig wachsen. Mehrjährige Pflanzen wie der Echte Salbei und verschiedene Thymianarten bieten nicht nur Bienen Nahrung, sondern bereichern auch den Garten durch ihre Langlebigkeit und ihren Duft.
Diese Stauden sollten in gut durchlässigen Boden gesetzt werden, um Staunässe zu vermeiden, welche die Wurzeln schädigen könnte. Das Zurückschneiden im Frühjahr fördert das Wachstum und die Vitalität dieser Pflanzen, was wiederum mehr Blüten und somit Nahrung für Bienen bedeutet. Wassergaben sollten angepasst werden, um den natürlichen Bedingungen möglichst nahezukommen; eine Überwässerung ist zu vermeiden.
Das Verbot von Schottergärten in Deutschland: Eine ökologische Notwendigkeit
In Deutschland hat die zunehmende Verbreitung von Schottergärten zu gesetzlichen Maßnahmen geführt. Diese Art der Gartengestaltung, bei der große Flächen ausschließlich mit Kies oder Schotter bedeckt werden, ist nun in vielen Bundesländern verboten oder stark reglementiert. Ursprünglich als pflegeleichte Alternative zum traditionellen Garten gepriesen, haben Schottergärten erhebliche ökologische Nachteile. Sie bieten keinen Lebensraum für Insekten oder andere Kleintiere und unterstützen somit nicht die biologische Vielfalt. Zudem absorbieren sie kaum Regenwasser, was in städtischen Gebieten zu einem erhöhten Risiko von Überschwemmungen führen kann.
Warum das Verbot wichtig ist
Diese Gärten tragen zur Aufheizung der städtischen Umgebung bei, da Steine und Kies Sonnenlicht reflektieren und Wärme speichern. Im Sommer kann dies zu einer signifikanten Erhöhung der lokalen Temperaturen führen, was den sogenannten „Heat Island Effect“ verstärkt. Ein weiterer negativer Aspekt ist die optische Wirkung; Schottergärten gelten als wenig ansprechend im Vergleich zur natürlichen Grünfläche und können das Stadtbild negativ beeinflussen. Die gesetzlichen Vorschriften gegen Schottergärten sollen also die Natur schützen und zugleich zur Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Räumen beitragen. Durch das Verbot wird die Anlage von Grünflächen gefördert, die nicht nur ästhetisch schöner sind, sondern auch ökologisch wertvoll.
Gestaltungsideen für eine insektenfreundliche Umgebung
Eine insektenfreundliche Gartengestaltung ist essenziell für die Erhaltung der lokalen Biodiversität. Das erste Konzept fokussiert sich auf eine vielfältige Blütenwahl. Dabei werden Pflanzen wie Lavendel, Sonnenhut und Margeriten verwendet, die über verschiedene Jahreszeiten hinweg blühen. Dies gewährleistet eine kontinuierliche Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Standorte sollten sonnig und windgeschützt gewählt werden, um die optimalen Bedingungen für die Bestäuber zu schaffen. Die Verwendung von heimischen Pflanzenarten ist zudem vorteilhaft, da diese an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind und weniger Pflege benötigen.
Konzepte mit Strukturen und Wasser
Das zweite Konzept integriert zusätzlich Strukturelemente wie Totholz und Steinhaufen, die Unterschlupf und Nistplätze für Insekten bieten. Eine kleine Wasserstelle, sei es ein Mini-Teich oder eine flache Vogeltränke, unterstützt nicht nur die Insekten, sondern zieht auch Vögel an. Die Platzierung von Insektenhotels in verschiedenen Bereichen des Gartens kann ebenfalls hilfreich sein, um eine breitere Palette von Arten anzulocken. Wichtig bei der Gestaltung ist, dass auf den Einsatz von Pestiziden vollständig verzichtet wird, um die Gesundheit der Insekten nicht zu gefährden. Natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden, wie der Einsatz von Nützlingen, fördern das ökologische Gleichgewicht im Garten.
Bildquelle Titelbild:
- Yulia YasPe/shutterstock.com