Blattläuse sind nicht nur unschön, sondern auch Überträger von Viren. Sie schaden den Pflanzen und zählen zu den verbreitetsten Schädlingen. Die Insekten treten in Massen auf und vermehren sich rasant, was sowohl im Garten als auch zu Hause schnell zu einem Problem werden kann. Doch wie werden diese Schädlinge effektiv bekämpft? Was hilft wirklich? Diesbezüglich wird häufig Haarspray empfohlen. Ob das Stylingprodukt hilfreich gegen Blattläuse ist, wird in folgendem Artikel ausführlich beantwortet.
Welche Wirkung hat Haarspray auf Blattläuse?
Werden betroffene Pflanzen mit Haarspray eingesprüht, hat dies einen zweifachen Effekt:
- Haarspray ist ein klebriges Produkt, wodurch die Blattläuse an der Pflanze haften bleiben, sich nicht mehr vermehren und keine Schäden mehr verursachen.
- Blattläuse atmen durch Tracheen, ein Kanalsystem in ihrem Körper. Aufgrund des Sprays verstopfen diese Atemwegsöffnungen und das Ungeziefer erstickt.
Darum ist Haarspray kein gutes Mittel gegen Schädlinge
Auch wenn Haarspray effektiv gegen Blattläuse hilft, ist es aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht zu empfehlen. Diese wirken sich nämlich negativ auf die Gesundheit und Umwelt aus:
Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit
Die in einigen Haarsprays enthaltenen Inhaltsstoffe, welche zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt werden, bergen womöglich gesundheitliche Risiken. Dazu gehören zum Beispiel Polyethylenglycole sowie Ethylhexyl Methoxycinnamate und Benzophenone, die potenziell krebserregend sind. Es ist jedoch unklar, ob Ernten von Obststräuchern oder aus Gemüsebeeten durch Haarspray beeinträchtigt werden und ob Tiere wie Vögel, Katzen oder Hunde durch den Verzehr behandelter Pflanzen Schaden nehmen können. Wenn Haarspray dennoch als Übergangslösung genutzt wird, wird empfohlen, auf Sprays ohne schädliche Inhaltsstoffe zurückzugreifen.
Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt
Bei der Anwendung von Haarspray zur Bekämpfung von Blattläusen werden sowohl die Schädlinge als auch die betroffenen Pflanzen negativ beeinflusst. Das Spray greift Pflanzenteile an und verstopft sie, was wiederum die Fotosynthese beeinträchtigt und die Pflanze schwächt. Einige Inhaltsstoffe im Haarspray lassen sich zudem nur schwer abbauen. Stattdessen landen sie im Grundwasser oder sammeln sich in der freien Natur an.
Welche Alternativen zur Bekämpfung von Blattläusen gibt es?
Haben sich die Blattläuse erst einmal ausgebreitet, müssen sie schnellstmöglich bekämpft werden. Chemische Mittel kommen hier allerdings nicht zum Einsatz, denn es gibt einige Hausmittel, die Blattläuse effektiv bekämpfen:
Spülmittel
Spülmittel ist ideal dafür geeignet, Blattläusen entgegenzuwirken und hat nahezu jeder zu Hause. Hierfür wird ein Sprühgerät mit Wasser gefüllt und ein wenig Spülmittel hinzugefügt. Nun die Sprühflasche gut schütteln und die betroffenen Pflanzen mit dem Gemisch einsprühen.
Schwarzer Tee
Auch mit schwarzem Tee wird Blattläusen effektiv entgegengewirkt. Dafür zwei Beutel Schwarztee 10-15 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen. Den Tee in eine Sprühflasche füllen und dann die geschädigten Pflanzen damit besprühen. Je nachdem, wie stark die Pflanze befallen ist, wird dieser Prozess alle zwei bis drei Tage wiederholt. Dies gilt im Übrigen für alle erwähnten Hausmittel.
Kartoffelwasser
Wenn man Kartoffeln kocht, bleibt in der Regel Kochwasser übrig. Dieses am besten nicht weggießen, denn damit werden Blattläuse beseitigt. Insbesondere in Gewächshäusern ist das hilfreich, wenn die Pflanzen bislang nicht so stark befallen sind. Das kalte Kartoffelwasser in ein Sprühgerät geben und die Pflanzen rundherum damit einsprühen.
Zwiebeln und Knoblauch
Zur Bekämpfung von Blattläusen einfach einen Sud aus Zwiebeln und Knoblauch herstellen, durchsieben und anschließend als Spray verwenden.
Milch
Eine Mischung aus 500 Milliliter Wasser sowie 250 Milliliter Milch herstellen und die betroffenen Pflanzen damit rundherum einsprühen. Die Säure der Milch bekämpft die Plagegeister und lässt sie absterben. Diese Maßnahme wirkt Blattläusen entgegen und schützt darüber hinaus vor Mehltau. Bei Mehltau handelt es sich um einen Pilzbefall bei Pflanzen.
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