Unter der Kesseltemperatur wird die Temperatur innerhalb des Heizkessels einer Heizung verstanden. Durch den Heizkessel wird die Temperatur des Heizungswassers auf einen bestimmten Wert erwärmt.
Kesseltemperatur und Vorlauftemperatur
Bei der Kesseltemperatur handelt es sich um die Temperatur, die im Inneren eines Heizungskessels gemessen wird. Kühleres Wasser, das in den Kessel fließt, wird als Kesselrücklaufwasser bezeichnet. Sein Verlauf führt zurück in den Kessel. Wasser, das aus dem Kessel abfließt, trägt die Bezeichnung Kesselvorlauf. In der Regel fallen Kesseltemperatur und Kesselvorlauftemperatur beinahe gleich aus.
Häufig strömt das Kesselvorlaufwasser in die Richtung eines Regelventils, das den Kesselvorlauf zu einem Heizkreisvorlauf reguliert. Dabei kann es sich um die gleiche oder eine niedriger ausfallende Temperatur handeln. Das Wasser gelangt zu den Heizkörpern, was allgemein als Heizungsvorlauf bezeichnet wird. Wasser, das aus dem Heizkörper in den Kessel zurückfließt, wird Rücklauf genannt. Obwohl die Begriffe unterschiedlich sind, kann jedoch der Temperaturwert gleich oder beim Kesselvorlauf niedriger ausfallen.
Bedeutung
Die Kesselvorlauftemperatur beschreibt die Temperatur des Heizungswassers. Dieses tritt beim Wärmeerzeuger aus. Die Temperatur ist oft überaus wichtig für die effektive Funktion einer Heizungsanlage. Sie sollte so niedrig wie möglich ausfallen. In das Haus bzw. die Wohnung wird die Wärme von der Heizungspumpe des Wärmeerzeugers befördert. Dabei erfolgt die Abgabe der Energie in die verschiedenen Räumlichkeiten. Danach kommt es zum Absinken der Temperatur und das Wasser strömt in Richtung Kessel zurück. Im Kessel wird das Wasser anschließend wieder aufgeheizt, sodass die Prozedur erneut beginnt.
Wonach richtet sich die Kesselvorlauftemperatur der Heizung?
Die Kesselvorlauftemperatur richtet sich im Normalfall nach der Heizlast des Gebäudes. Fällt die Außentemperatur sehr niedrig aus und büßt das Gebäude deswegen mehr Wärme ein, bedeutet dies, dass die Temperatur im Vorlauf höher ausfallen muss. In älteren, ungedämmten Gebäuden, die nur mit kleinen Heizkörpern ausgestattet sind, werden zumeist Werte über 60 Grad Celsius benötigt. Moderne Häuser mit einer energetischen Sanierung benötigen dagegen oft nur 50 Grad Celsius.
Hat eine niedrige Vorlauftemperatur Auswirkungen auf die Effizienz der Heizung?
Die Vorlauftemperatur kann mitunter verschiedene Auswirkungen auf die Effizienz der Heizung und der Energiekosten haben, was vom jeweiligen installierten Heizsystem abhängt. Für Wärmepumpen, Brennwertgeräte oder Solarthermie-Anlagen sind oft niedrige Werte lohnenswert.
Voraussetzungen für eine Wärmepumpe
Die Wärmepumpe zapft das Temperaturniveau einer Heizung sowie die Thermikenergie der Umwelt. Dieser Vorgang kann sehr sparsam verlaufen, sofern es sich um eine kleine Differenz zwischen dem Vorlauf der Heizung und der Umweltenergiequelle handelt. Soll die Wärmepumpenheizung richtig sparsam funktionieren, bedarf es einer niedrigen Kesselvorlauftemperatur.
Kesseltemperatur für eine Brennlauftechnik
Bei einer gering ausfallenden Vorlauftemperatur der Heizung arbeitet eine Brennwerttechnik effektiver. Grund dafür ist die Fähigkeit der Brennwertanlagen, auch Energie aus heißen Abgasen zu entnehmen.
Temperaturen für eine Solarthermie
Durch den Einsatz einer Solarthermie-Anlage lässt sich aus Solarstrahlung Wärme zum Heizen erzeugen. Für den Winter eignen sich die Kollektoren allerdings nur bedingt. Für den Fall, dass die Temperatur schon im Vorlauf abgespeichert wird, ist eine effektive Funktion möglich.
Wie lässt sich die Kesselvorlauftemperatur der Heizung absenken?
Beim Heizen mit einer Wärmepumpe, Solarthermie-Anlage oder Brennwerttechnik ist es wichtig, die Vorlauftemperatur möglichst niedrig einzupendeln. Durchführbar ist dies mit dem Vornehmen eines hydraulischen Abgleichs, dem Einbau einer Flächenheizung bzw. von großen Heizkörpern oder das effiziente Einstellen der Heizkennlinie.
Wie fällt die Temperatur bei großen Heizkörpern oder Flächenheizungen aus?
Für das Einstellen einer niedrigen Kesselvorlauftemperatur bedarf es großer Heizflächen. Besonders zu empfehlen ist eine Flächenheizung, denn diese kann auch Böden, Wände oder Decken dazu nutzen, ein Zimmer zu heizen. Bei Heizungen dieser Art beträgt die Vorlauftemperatur weniger als 45 Grad Celsius.
Hydraulischer Abgleich
Mithilfe eines hydraulischen Abgleichs besteht die Option, die Kesselvorlauftemperatur herabzusetzen. Der Heizungsinstallateur stellt dabei das System entsprechend ein, sodass sich die Wärme der Heizgeräte zu gleichen Teilen im Haus verbreiten kann. Auf diese Weise erhält jede zu heizende Fläche die Wassermenge, die sie braucht.
Wie lässt sich die Kesselvorlauftemperatur einstellen?
Beim Einstellen der Vorlauftemperatur ist darauf zu achten, dass sie weder zu hoch noch zu niedrig ausfällt. Bei einer zu hohen Kesselvorlauftemperatur besteht das Risiko von zunehmenden Wärmeeinbußen und die Heizkörper lassen sich schlechter regeln. Ist die Vorlauftemperatur zu niedrig, kann sich das Gebäude nicht richtig erwärmen.
Darüber hinaus kommt es zu einer starken Spreizung, der Heizwassermassenstrom fällt höher aus und die Heizungspumpe verbraucht mehr. Normalerweise ist es nicht nötig, die Vorlauftemperatur manuell einzustellen. So sind die meisten Anlagen mit einer Automatik ausgestattet. Durch diese Automatik kann sich die Vorlauftemperatur auf die Außentemperatur einstellen.
Einflussgrößen
Unterschiedliche Faktoren können auf die Kesselvorlauftemperatur Einfluss nehmen. Dazu gehören in erster Linie:
- der energetische Zustand von Haus und Heizungsanlage
- Art des Wärmeerzeugers, der installiert wurde
- Art und Umfang der Heizflächen
Einfluss des Kessels regulieren
Der Heizkessel selbst nimmt kaum Einfluss auf die Vorlauftemperatur. Dennoch wirkt sie sich entscheidend auf die Effizienz des Kessels aus. Bei einer Brennwertheizung ist eine niedrig ausfallende Rücklauftemperatur überaus wichtig, denn wenn sie zu hoch ausfällt, kondensiert das Wasser, das im Abgas enthalten ist, nicht. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Effizienz der Heizanlage aus.
Nicht anders sieht es bei einer Wärmepumpe aus. Auch hier ist die Einstellung einer niedrigen Vorlauftemperatur erforderlich, damit die Heizkosten nicht ansteigen. Kommt es zu erhöhten Werten, wird vom Wärmeerzeuger mehr Strom oder Gas verbraucht, wodurch die Kosten steigen.
Wo kann die Kesseltemperatur eingestellt werden?
Eine optimale Vorlauftemperatur ist grundsätzlich über unterschiedliche Bedienelemente der Heizungsanlage einstellbar. Während ältere Anlagen mit einem Drehknopf versehen sind, können moderne Systeme per Drehregler oder Smart-Home-System eingestellt werden. Für das Einstellen der Heizung sowie der passenden Vorlauftemperatur wird jedoch umfassendes Fachwissen benötigt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Einstellung von einem Experten vornehmen zu lassen.
Welche Kesseltemperatur ist die passende für die Heizung?
Die optimale Vorlauftemperatur hängt vom Heizungssystem ab. Bei alten Anlagen liegt sie meist bei 90 Grad Celsius. Ist das Gebäude gut gedämmt und werden Konvektoren und Radiatoren verwendet, sind 50 Grad Celsius nicht zu überschreiten. Im Falle einer schlechteren Wärmedämmung bedarf es einer Einstellung von 60 bis 65 Grad. Ist das Haus mit einer modernen Flächenheizung ausgestattet, reichen 30 bis 40 Grad Celsius aus.