Alte Holzböden, die in die Jahre gekommen und unansehnlich geworden sind, lassen sich mit einfachen Mitteln modernisieren und aufwerten. Das Verlegen von stilvollem Laminat kreiert einen neuen, pflegeleichten Boden mit einer großen Vielfalt an Designmöglichkeiten. Damit die Verlegung gut funktioniert und das Ergebnis ansprechend ist, gibt es einige Punkte zu beachten.
Verlegen auf Holzdielen: Auswahl des Laminats und Untergrundvorbereitung
Bei der Auswahl des Laminats besteht eine sehr große Auswahl, die eine individuelle Raumgestaltung möglich macht. Die Varianten reichen dabei von Fliesenoptik über Landhausdiele bis hin zu klassischem Fischgrätmuster. Dadurch kann der Boden jedem Stil eines Raumes nach Belieben angepasst werden. Wer etwa Holzdielen in einer kompletten Wohnung oder im ganzen Haus hat, kann sich in jedem Raum bei der Verlegung für ein anderes Design entscheiden und damit unterschiedliche Akzente setzen.
Ein wesentlicher Faktor vor dem Verlegen ist immer die umsichtige Vorbereitung des jeweiligen Untergrundes. Gerade bei alten Holzdielen bestehen häufig Unebenheiten, die ausgeglichen werden müssen, bevor ein neuer Boden installiert wird. Hier kann das Aufbringen von geeigneter Ausgleichsmasse sinnvoll sein. Sollten einzelne Dielen stark beschädigt oder lose sein, müssen diese vor der Verlegung repariert werden. Auch eine gründliche Reinigung der Holzdielen ist wichtig, damit das Laminat auf einem sauberen Untergrund verlegt wird.

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Weiterhin gilt es, eventuelle Feuchtigkeitsschäden ausfindig zu machen und entsprechend zu beseitigen, um Schimmel zu vermeiden. Bei Unklarheiten hilft eine Feuchtigkeitsmessung im Bereich der Holzdielen. Sie zeigt an, ob noch eine Restfeuchte vorhanden ist und ob diese unterhalb des Richtwertes liegt, der vom Hersteller des Laminatbodens empfohlen wird.
Dämmung und Laminat-Akklimatisierung
Das Laminat kann nicht unmittelbar auf den Holzdielen verlegt werden. Hier ist vorab die Verwendung einer passenden Trittschalldämmung erforderlich. Sie bietet mehrere Vorteile, darunter das Ausgleichen von kleineren Bodenunebenheiten und insbesondere die Verminderung der Geräuschentwicklung. Für die Dämmung eignen sich verschiedene Materialien, etwa spezielle Dämmunterlagen, aber auch Schaumstoff oder Korkplatten. Es gibt auch Laminat, das bereits mit einer integrierten Trittschalldämmung ausgestattet ist. Hier ist demnach keine zusätzliche Dämmung erforderlich.
Räume, die eine höhere Feuchtigkeit aufweisen, wie Küche und Badezimmer oder auch Böden im Erdgeschossbereich, profitieren von einer zusätzlichen Dampfsperre. Sie muss unterhalb der Trittschalldämmung liegen und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit gar nicht erst aufsteigt. Dadurch werden auch langfristig Schäden am Laminat vermieden.
Bevor der Laminatboden verlegt wird, muss er für einen Zeitraum von wenigstens 48 Stunden in dem Raum gelagert werden, dessen Boden für eine Verlegung vorgesehen ist. Das Laminat muss dazu nicht ausgepackt werden, sondern kann in den Paketen verbleiben. Die Raumtemperatur sollte 20 Grad nicht unterschreiten. Die Luftfeuchtigkeit liegt am besten zwischen 50 und 70 Prozent.
Laminat auf Holzdielen verlegen: So gelingt es in wenigen Schritten
Für die Bodenverlegung ist vor allem Präzision wichtig. Die Maße des Raumes werden ermittelt und das benötigte Laminat wird genau zugeschnitten. Es ist ratsam, sich bei der Verlegung der einzelnen Paneele am Lichteinfall im Zimmer zu orientieren. Auf diese Weise entsteht ein gleichmäßiges Bild, und die so häufig zu sehenden Schattenwürfe werden bereits im Vorfeld vermieden.
Die Ausrichtung des Laminats sollte immer entlang der jeweils längsten Wandseite vorgenommen werden. Dabei muss ein Abstand zur Wand eingehalten werden, damit die Dehnungsfuge gewährleistet wird. Etwa ein Zentimeter ist dabei ausreichend. Damit sich der Abstand im weiteren Verlauf des Verlegens nicht wieder verschiebt, werden Abstandhalter verwendet. Die Fuge wird zum Abschluss mit Sockelleisten verdeckt.
In den meisten Fällen kommt bei einem Boden Klicklaminat zum Einsatz. Dabei werden die einzelnen Paneele mit einem Klicksystem unkompliziert direkt miteinander verbunden. Das Verlegen ist auf diese Weise schnell und besonders effizient. Für eine stabile Verbindung werden die Reihen immer versetzt zueinander verlegt. An verschiedenen Stellen des Raumes sind Aussparungen erforderlich, die vorab zugeschnitten werden müssen, um eine exakte Anpassung der Dielen zu ermöglichen. Hierzu kann eine Stichsäge oder auch ein Laminatschneider verwendet werden.

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Abschließende Arbeiten und Pflege des Laminatbodens
In der Regel bestehen an den Übergängen zu anderen Böden oder Räumen unschöne Übergänge. Diese können mit speziellen Übergangsschienen abgedeckt werden und verhelfen so zu einem einheitlichen Abschluss des Laminatbodens. Damit das Laminat langfristig hochwertig und optisch ansprechend bleibt, ist die richtige Pflege wichtig. Das Material ist dabei unproblematisch und leicht zu reinigen. Für die regelmäßige Bodenpflege eignet sich ein sogenanntes nebelfeuchtes Wischen. Dies lässt sich mit einem gut ausgedrückten Wischlappen umsetzen. Zu viel Feuchtigkeit kann dazu führen, dass das Laminat aufquillt.
Für die schnelle tägliche Pflege oder die Kurzreinigung zwischendurch reicht ein trockenes Fegen mit dem Besen oder ein Gang mit dem Staubsauger. Reinigungsmittel sind üblicherweise nicht erforderlich. Sollten dennoch mit der Zeit stärkere Verschmutzungen vorkommen, ist ein spezieller Laminatreiniger hilfreich. Die Verwendung von regulären Hausmitteln wird meist nicht empfohlen, da sie gegebenenfalls den Boden schädigen können.
Falls mit der Zeit Kratzer entstehen, lassen sich diese mit etwas Öl so polieren, dass sie nahezu unsichtbar sind. Dies funktioniert beispielsweise mit Babyöl. Sollten größere Schäden vorkommen, sind Laminat-Reparatursets im Handel erhältlich. Damit es gar nicht erst zu Schäden kommt, können schwere Gegenstände, etwa Möbel, an der Unterseite mit Filzgleitern ausgestattet werden. Sie sorgen dafür, dass Kratzer und Kerben beim Verrücken gar nicht erst entstehen.
Fazit
Das Verlegen von Laminat auf Holzdielen ist eine praktische Möglichkeit, einen modernen und hochwertigen Fußboden zu gestalten. Dabei kann auf das aufwendige Entfernen der alten Dielen verzichtet werden, sofern eine gründliche Vorbereitung des Bodens berücksichtigt wird. Das gilt nicht nur für den Untergrund, sondern auch für das Laminat selbst, das exakt für die jeweiligen Räumlichkeiten zugeschnitten wird.
Die Auswahl des passenden Materials und ein präzises sowie umsichtiges Verlegen unter Berücksichtigung der jeweiligen Technik führen zu einem ansprechenden Ergebnis. Dabei ermöglichen die vielfältigen, unterschiedlichen Designoptionen des Laminats eine abwechslungsreiche Gestaltung des Bodens. Im weiteren Verlauf sorgt die richtige Bodenpflege dafür, dass das Laminat viele Jahre hält und dabei langfristig hochwertig aussieht.
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