Die Papageienpflanze ist mit ihren geschnäbelten Köpfen eine besonders reizvolle Angelegenheit für alle Exotikpflanzenliebhaber. Grundsätzlich zählt sie zu den sogenannten Seidenpflanzengewächsen, beziehungsweise zur Familie der Hundsgiftgewächse. Botanisch heißt sie Asclepias syriaca, gerne trägt die Papageienpflanze außerdem die Namen Echte Seidenpflanze oder Syrische Seidenpflanze.
Ursprung der Papageienpflanze
Ursprünglich stammt sie aus dem Osten Nordamerikas sowie der Pannonischen Florenprovinz. Zu finden ist sie also in der ungarischen Tiefebene und in Teilen von Österreich, Slowakei, Rumänien, Serbien und Mähren. Grundsätzlich ist die Pflanze mit ihren exotischen Früchten ein echter Hingucker und dazu sogar noch pflegeleicht. Diese Rarität wächst bis zu zwei Metern. Die Blütenstände sind faustgroß und treten meist von Juli bis August mit duftenden purpur-orangenen Einzelblüten in Erscheinung. Die typischen breiten papageien-ähnlichen Früchte kommen anschließend Ende August zum Vorschein. Dabei umhüllen die Früchte die Samen mit langen und seidigen Härchen.
Der ideale Standort
Wegen des hohen Wuchses sollte der Standort möglichst windgeschützt sein. Ein eher sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal für die Papageienpflanze. Dies gilt auch, falls die Staude im Kübel gepflanzt wird. Im Winter ist hingegen der Wintergarten oder ein heller Raum empfehlenswert. Wird die Kübelpflanze nach den Wintermonaten wieder in die freie Natur gesetzt, sollte sie langsam an die Sonne gewöhnt werden. Deshalb ist es ratsam das Pflanzengefäß zunächst geschützt vor der heißen Mittagssonne an einem halbschattigen Ort zu platzieren.
Bodenbeschaffenheit für die Papageienpflanze
Grundsätzlich stellt die Echte Seidenpflanze keine außergewöhnlichen Bedingungen an den Boden im Garten. Besonders gut angenommen wird jedoch beispielsweise ein leichter Lehmboden. Die Erde sollte durchlässig, humos und auch nährstoffreich sein. In milden Gebieten ist die Freilandpflanzung unbedenklich. Sollte das Klima jedoch rauer ausfallen, ist die Pflanzung im Kübel eine empfehlenswerte Alternative.
Tipp: Dafür eine hochwertige Erde für blühende Pflanzen nutzen.
Asclepias syriaca richtig pflanzen
Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Frühjahr. Getopfte Jungpflanzen aus dem Gartenfachhandel entwickeln sich zum Beispiel auf einem gut vorbereiteten Gartenbeet sehr schnell. Es ist ratsam im Garten eine Rhizomensperre anzulegen, damit sich der fleischige Wurzelstock der Pflanze nicht unterirdisch einfach ungehindert ausbreitet. Diejenigen, die den Exot in ein großes Gefäß pflanzen möchten, sollten einen Kübel mit Abflussloch am Boden nutzen. Mit Tonscherben wird das Loch dann abgedeckt. Anschließend kommt darauf eine Schicht aus kleinen Steinen.
Diese werden wiederum mit einem Pflanzenvlies abgedeckt. Als nächstes wird ein wenig Pflanzensubstrat in den Kübel gefüllt und darauf die Pflanze gestellt. Generell darf die Syrische Seidenpflanze nicht zu tief und auch nicht zu hoch stehen, denn der Wurzelhals sollte sich nur leicht unter der Erde befinden. Als letzter Schritt wird der Rest des Substrates in den Kübel gefüllt, die Erde leicht angedrückt und die Pflanze bewässert.
Papageienpflanze pflegen: Worauf muss man achten?
Im Sommer sollte die Erde stets feucht gehalten werden, so gedeiht die Pflanze am besten. Staunässe verträgt die Staude jedoch nicht, hier unbedingt im Freiland und auch in der Kübelkultur aufpassen! Aus diesem Grund auf einen Untersetzer für das Pflanzengefäß verzichten, damit sich beim Gießen kein Wasser ansammeln kann und Staunässe verursacht. Vor einem schnellen Feuchtigkeitsverlust des Bodens schützt wiederum eine Mulchschicht.
Rückschnitt
Seidenpflanzen sind allgemein sehr schnittverträglich, was einem Rückschnitt im Frühjahr gelegen kommt. Zu dieser Zeit kann der Strauch auf gute 25 Zentimeter gestutzt werden. Dies fördert die Blütenbildung und sorgt dafür, dass sich die Staude ohne Probleme gut verzweigt. Bei Kübelpflanzen ist der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt im Herbst.
Düngung
Der Gartenboden wird mit einem organischen Langzeitdünger in den Frühjahrsmonaten gedüngt. Die Düngung kann somit beispielsweise mit Hornspäne oder pelletiertem Rinderdung erfolgen. Um das Gewebe der Pflanze für den Winter zu stärken, kann Anfang September der Boden im Freiland mit Thomaskali oder Patenkali versorgt werden.
Die Überwinterung der Papageienpflanze
Im Winter darauf achten, dass das Substrat im Kübel nicht austrocknet. Bei Pflanzen im Beet den Wurzelbereich mit Rindenmulch und Nadelreisig abdecken, somit können die empfindlichen Rhizome vor der Nässe und jeglichem Frost im Winter optimal geschützt werden. Die Pflanzen im Kübel, die im Wintergarten oder in einem Zimmer unterkommen, sollten in der kalten Jahreszeit nur so gegossen werden, dass der Ballen der Wurzel nicht austrocknet. Also sehr sparsam gießen!
Die Echte Seidenpflanze optimal vermehren
Die Papageienpflanze gehört zu den in der EU zu dezimierenden Pflanzen und muss aus diesem Grund an einer Ausbreitung gehindert werden. Im Freiland ist deshalb die bereits erwähnte Rhizomsperre unerlässlich und sollte immer zum Einsatz kommen. Auch die Früchte müssen rechtzeitig abgeschnitten werden, damit diese nicht aufplatzen und die Samen verteilen. Trotzdem kann natürlich jeder, der seinen ganz privaten Bestand vermehren möchte, dies auch tun. Dabei sind mehrere Methoden zu beachten: Das Teilen der Pflanze, die Samenzucht oder das Schneiden von Stecklingen. Die Vermehrungsmethoden im Überblick:
Das Pflanzenteilen: Da das Wurzelwerk der Pflanze besonders austriebsfreudig ist, ist es Kinderleicht ein neues Exemplar zu erhalten. Dazu wird einfach ein Wurzelstück mit dem Spaten abgestochen und anschließend in ein Pflanzenloch im Freiland oder im Kübel mit einer qualitativ hochwertigen Blumenerde gesetzt. Auf den Austrieb der neuen Papageienpflanze muss garantiert nicht lange gewartet werden. Im Freiland die Rhizomsperre nicht vergessen!
Stecklinge schneiden: Die zweite Methode ist das Schneiden von Stecklingen. Sobald diese geschnitten sind, werden sie in Gefäßen mit einer guten Anzuchterde herangezogen. Die Stecklinge unbedingt immer an einem hellen und warmen Ort im Haus oder in der Wohnung platzieren. Unter Folie wird die benötigte Feuchte für die Pflanze gleichmäßig gehalten. Tipp: Der beste Zeitpunkt für die Anzucht ist das Frühjahr.
Die Zucht mit Samen
Da die Früchte der exotischen Staude grundsätzlich sehr viele Samen ausbilden, bietet sich auch die Vermehrung durch die Zucht der Samen an. Sobald die Früchte ausgereift und noch nicht aufgeplatzt sind, ist der idealste Zeitpunkt der Ernte. Diese Zeit unbedingt penibel abwarten, bevor die Samen in alle Winde verteilt werden. Im Haus können die Samen jederzeit gesetzt werden. Gut zu wissen: Eine Behandlung mit Kälte erhöht die allgemeine Keimchance der Samen. Hierzu diese einfach knapp eine Woche in den Kühlschrank legen. Danach die Samen mit einer Anzuchterde in Töpfe setzen. Darauf achten, die Samen nur leicht mit der Erde zu bedecken! Der Stellplatz muss warm und hell sein sowie eine Temperatur zwischen 15 bis 18 Grad Celsius haben.
Papageienpflanze: Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten wird die Pflanze nur selten befallen. Sollte allerdings zu lange Staunässe herrschen, kann diese zu einer Wurzelfäule führen. Deshalb ist jeder Pflanzenfan gut damit beraten, die Staude nicht zu viel zu gießen. Im Freiland kann es passieren, dass die Pflanze von Blattläusen befallen wird. Aber kein Problem! Mit einer umweltschonenden, verdünnten Kernseifenlösung sind die Läuse schnell wieder Geschichte. Die abgestorbenen Pflanzenschädlinge danach einfach mit einem stärkeren Wasserstrahl absprühen.
Ein zweiter Tipp bei Blattläusen ist das Abspritzen mit Brennesseljauche. In der Kübelkultur kann es durchaus auch vorkommen, dass weiße Fliegen die Pflanze befallen. Aus diesem Grund am besten immer wieder die Unterseite der Blätter kontrollieren. Dort sind die Schädlinge nämlich meist zu finden. Die Ursache dafür kann eine zu warme Überwinterung im Zimmer sein. Die Lösung: Der Einsatz von Gelbtafeln.
Ist die Echte Seidenpflanze eigentlich giftig?
Tatsächlich enthält die Pflanze wie alle anderen Wolfsmilchgewächse auch, einen leicht giftigen Milchsaft. Dieser kann vor allem Hautreizungen verursachen. Sind Kinder oder Haustiere wie Katzen oder Kaninchen im Haus, sollte die Pflanze außerhalb der Reichweite aufgestellt oder gar ganz von einer Anschaffung abgesehen werden. Wichtig: Das Verschlucken einzelner Pflanzenteile kann leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
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