Der Rokoko-Stil ist ein besonderer Dekorationsstil, welcher als sinnlich, elegant, verspielt und fantasievoll beschrieben wird. Hier finden sich vor allem geschwungene Formen und Linien. Während jene Menschen im Barock die Symmetrie bevorzugt haben, zeichnet sich das Rokoko durch seine Asymmetrie und überbordende Verzierungen aus.
Wodurch zeichnet sich die Rokoko Architektur aus?
Vor allem in der Malerei zeigt sich dieser Stil durch helle und sanfte Farbtöne in der Öl- und Pastellmalerei aus. Somit werden hier Pastellfarben gern verwendet. Bekannte Motive sind Aktdarstellungen, Porträts und Szenen, welche die Gesellschaft bei der Unterhaltung zeigen. Auch viele Deckengemälde in Schlössern und Kirchen entstanden in jener Zeit. Die Möbel weisen verspielte und gebogene Linien sowie eine Muschelform auf. Vor allem die Füße der Möbel sind oftmals mit Schnitzereien ausgestattet. Normale Gebrauchsgegenstände dieses Stils sind aufwändig mit Silber und Gold sowie mit Elfenbein und Perlmutt verziert.
Die Menschen entwickelten im Rokoko eine Vorliebe für Exotisches, beispielsweise für chinesisches Porzellan mit interessanten Vasen, das auch in Deutschland in der Porzellanmanufaktur Meißen hergestellt werden konnte. Bekannte Gebäude, welche im Rokoko-Stil erbaut wurden, sind zum Beispiel das Schloss Sanssouci in Potsdam, das Markgräfliche Opernhaus in der Stadt Bayreuth und die Residenz Würzburg. Wichtige Gärten des Stils sind der Rokokogarten in Veitshöchheim, der Park Sanssouci und die Eremitage in Bayreuth.
Weiterentwicklung des Barocks
Das Rokoko ist eine Weiterentwicklung des Barocks, das auch als Spätbarock bezeichnet wurde, wurde der Barock in einer verspielten und feingliedrigen Form weitergeführt. Der Stil des Rokoko fand die Bestimmung hauptsächlich in einer höfischen und adligen Kultur. Durch die heitere und spielerische Darbietung wurde das Rokoko zu einem Ideal der aristokratischen und der adligen Oberschicht. Wegen der aufkommenden Neigung zum Intimen und Privaten verlagerten sich die künstlerischen Akzente überwiegend auf die Gestaltung der Räume und des hierin befindlichen Mobiliars. Vor allem das Kunstgewerbe fand zu der Zeit des Rokoko die eigentliche Blüte.
Die Merkmale und Stile der Rokoko Architektur
Die Rokoko-Architektur ist ein Dekorationsstil, welcher sich als sinnlich, elegant verspielt und fantasievoll beschreiben lässt. Während die Menschen im Barock eher die Symmetrie bevorzugt haben, zeichnet sich das Rokoko vor allem durch seine Asymmetrie und die besonderen Verzierungen aus. Die kunstvollsten Barockmöbel wurden damals vor allem für den Hof Ludwigs XIV in Frankreich produziert. Der Möbelschreiner Charles Boulle erschuf ungewöhnliche Formen, in dem er Möbel mit Kantenverstärkungen, Bronzebeschlägen und dekorativen Applikationen versehen hatte. Er schuf besondere Möbel mit Intarsien, welche aus Metall und Ebenholz bestanden und daher ein schönes Nebeneinander der einzelnen Motive darstellten, die teils ihren Ursprung in den antikisierenden Arten der Renaissance hatten.
Der Begriff Rokoko leitet sich von der Bezeichnung der Rocaille ab und heißt Muschelwerk. Das Rokoko als Stil bezeichnet eine späte Phase des Barock. Bearbeitet durch das Régence entstand dies um 1730 im Louis-Quinze als Stil des Stadtadels aus Paris und war eine Reaktion auf das Louis-Quartorze. Im Rokoko-Stil wird der eher schwere Stil des Barocks in schwungvolle und spielerische Formen aufgelöst. So ist das Rokoko vor allem von Asymmetrie geprägt. Das einmalige und typische Stilelement ist die Rocaille sowie die S- und C-förmige Volute.
Oftmals sind Arrangements aus Blüten, Vögeln, Pflanzen, Schmetterlingen, Rosetten und Gittermustern in geschnitzter oder in gemalter Form auf den Möbeln zu finden. Erstmals werden raffinierte Möbel, wie Kaffee-, Spiel-, Toiletten- und Schreibtische und die beliebten Beistellmöbel gefertigt.
In der Geschichtsschreibung wird der Rokoko auch als Spätbarock bezeichnet. Hierbei waren visuell vermittelte Anstrengungen, und vor allem der Ernst der Charakter des Barocks und daher erscheint das Rokoko heiter, leicht, elegant und sehr verspielt. Zudem entstehen die Formen des Rokoko-Stils organisch aus dem Barock und können hierbei kaum unterschieden werden. Als dann die herrschenden Wertvorstellungen aus dem 17. Jahrhundert zu wanken begannen und sich die Menschen von dem Geist der universalen Brüderlichkeit der Aufklärung beeinflusst wurden, zeigten sich in dem Zuge der Respektlosigkeit, die Abfertigung des theatralischen Charakters aus der Barockzeit und der Sinn für Intimität.
Die Entwicklung der Rokoko Architektur
Die Entwicklung des Rokokos als Architekturstil lässt sich als eine Reaktion auf den erhabenen und pompösen Stil des französischen König Louis XIV. verstehen, dessen Macht alle Gebiete der Kunst und des Lebens durchdrungen hatte. Nach der würdevollen und der repräsentativen Größe der Architektur des 17. Jahrhunderts begehrten sich die Menschen in der Kunst des Rokoko nach mehr Leichtigkeit und Intimität. Schrittweise entwickelten sich im 18. Jahrhundert neuartige Anforderungen an die Architektur. Diese sollte bequem, elegant und vor allem in den Innenausstattungen komfortabel sein.
Daher kam es im Rokoko zu einer hervorstechenden Beachtung des Innenraumes, wobei die Künste, wie Malerei, Bildhauerei und Kunsthandwerk zu einem Gesamtkunstwerk beigetragen hatten. Voraussetzung für diese zeitgemäße Empfindung von Harmonie war vor allem die detaillierte Gestaltung der gesamten Anlage und die Zusammenfügung der Details. Das natürliche Milieu der Bauten fand im Rokoko-Stil folglich immer mehr Beachtung. Das Ideal war jener vom Menschen angelegte Garten, welcher dem Stil des Rokoko angepasst worden ist. Nacheinander angelegte Wege, sauber geschnittene Bäume und Büsche sowie architektonische Elemente wie Treppen, Brücken, Statuen und Fontänen waren hierbei sehr beliebt.
In Frankreich probierte sich der Adel in den Pariser Wohnungen gegenseitig in der künstlerischen Raffinesse zu übertreffen. Die Räume, welche der Besitzer nach dem eigenen Geschmack gestaltete, sind damals für ein komfortables und intimes Wohnen angelegt worden. Im Vergleich zum Repräsentativen des Barocks, trennten die Menschen im Rokoko den Privatbereich der Wohnung von dem öffentlichen Gebiet ab.
So gelingt die Raumgestaltung in diesem besonderen Stil
Als wichtiges Dekorationselement des Rokoko-Stils entwickelte sich damals die Rocaille. Dies ist ein Ornament in Muschelform, das in vielen verschiedenen Variationen an den Außenfassaden, in der Gestaltung der Räume und im Kunsthandwerk sowie in der Malerei verwendet wurde. Die Rocaille ist damit das prägende Element des Rokoko. Diese findet den Ursprung in den Gartensälen und den Grotten des 17. Jahrhunderts, die oft mit Muscheln verziert worden sind.
Vor allem C-Schwünge und S-Kurven bestimmen die Formgebung der Rocaille. Diese tritt meist an den Übergängen auf, sodass die Grenzen und in den Zimmern befindliche Ecken aufgelöst wurden. Durch die züngelnde und rankende Ornamentik wird ein schwingender Charakter des Werks erreicht. Während am äußeren Bau das Dekorationselement eher zögerlich verwendet wurde, gibt es bei der Gestaltung der Innenräume im Rokoko keinerlei Grenzen. Die Fassade wirkt vor allem durch rhythmisch unterteilte Bauteile sowie eine einheitliche und natürliche Farbgebung sehr elegant. Die Innenräume wurden mit den Möglichkeiten an Ornamentik und Farbe gestaltet.
Der Grund der Innenräume ist im Rokoko meistens ein Weiß, wobei die Rocaille oft in Gold und die Decken- und Wandmalereien in heiteren und hellen Farben gehalten sind. Damit der Reichtum des Raums und die Vielfältigkeit gesteigert werden konnten, wurden teils Spiegel zwischen den Malereien und der Rocaille an den Wänden angebracht. Die Stimmung variierte in den Rokokosälen mit dem Lichteinfall und der Tageszeit. Zur Innenausstattung des Rokoko-Stils gehören zudem unterschiedliche kostbare Materialien, wie Seide, Parkett und Stickereien, Gold, Silber, Perlen und Perlmutt sowie Porzellan und Lacke. Sehr beliebt waren Kerzenhalter aus Glas.