Styropor besteht aus Granulatkörnern aus expandierendem Polystyrol, die miteinander unregelmäßig verkleben. Daraus entsteht eine unregelmäßige Oberflächenstruktur, die man schwer glätten oder schleifen kann. Zumeist wird Styropor unter Hitzeeinwirkung geschnitten, um gerade und glatte Schnittkanten zu bekommen. Runde oder eckige Kante verkleben durch die Hitze und bilden eine eingeschmolzene Oberfläche. Indem man das Granulat bedampft, bilden die Außenfläche eine glatte Struktur. Der innere Aufbau aus Guss- und Granulatanteilen bleibt aber körnig. Im Folgenden erfahren Sie, wie man Styropor sinnvoll schleifen und zuschneiden kann.
Styropor schleifen mit minimalem Materialabtrag
Ein herkömmliches Schneiden und Schleifen erzielt nur dann glatte Kanten, wenn der Abtrag nicht mehr bemisst als etwa die Hälfte des Durchmessers der Styroporkugeln. Unter diesen Bedingungen bleibt mit etwas Glück die Gussverbindung erhalten. Empfohlen wird der Einsatz eines Schleifmittels mit der Körnung P16. Beim herkömmlichen Schleifen von Styropor kommt es stark auf die Größe und Lage der Kugeln im Material an. Werden beim mechanischen Abtrag zu viele Kugeln herausgerissen, entstehen unebene Bruchkanten, die sich nicht ausgleichen lassen.
Styropor schneiden nur mit Hitzeeinwirkung
Saubere Schnitte in Styropor sind grundsätzlich nur mit Spezialwerkzeug unter Hitzeeinwirkung möglich. Ansonsten reißt die glatte Oberfläche an den Schnittkanten auf. Herkömmliche Stichsägen minimieren zwar Unebenheiten, können aber ein Abbröckeln des Materials an den Kanten nicht verhindern. Beim Schneiden und Schleifen von Styropor muss außerdem verhindert werden, dass sich das Material elektrostatisch auflädt. Achten Sie außerdem darauf, dass an der Säge bzw. am Schleifgerät keine Polystyrolstaubteilichen in großer Menge anhaften.
Sie können glatte Schnittkanten zum Bröckeln oder Einreißen bringen. Bei Schneiden und Schleifen sollten Sie häufiger absetzen und das Styropor etwas befeuchten. Das verhindert die statische Aufladung. Bereits als Dämmstoff montierte Styroporplatten können nicht geschnitten oder geschliffen werden. Kleine Styroporelement im Modellbau kann man hingegen passend zuschneiden und schleifen.
Wie kann man Styropor schleifen?
Als körnige Substanz lässt sich Styropor nur in speziellen Fertigungsverfahren glätten. Styropor wird unter Druck gepresst, wobei die Zwischenräume mit einer Spachtelmasse ausgefüllt werden. Die Styroporplatten trocknen danach aus und behalten eine glatte Oberfläche. Damit man Styropor schleifen oder schneiden kann, muss es trocken sein. Feuchtes Styropor trocknet schlecht wieder ab. Es nimmt viel Feuchtigkeit auf und gibt wenig davon ab.
Dickes Material schneiden und kleben
Dickes Styropor schneiden Sie am besten mit einer speziellen Dämmstoffsäge oder einem Dämmstoffmesser. Es funktioniert aber auch mit einem großen Cuttermesser. Markieren Sie zuvor mit einem Bleistift die Schnittstellen und führen Sie gerade und langsame Schnitte aus. Um die Kanten von geschnittenem Styropor zu verkleben, benötigen Sie speziellen lösungsmittelfreien Styroporklebstoff. Klebstoffe, die Lösungsmittel beinhalten, können Styropor zersetzen. Für das Ankleben von Styroporplatten an Wände ist ein leistungsstarker Acryl- oder Polyurethankleber sowie Dispersionskleber auf Wasserbasis zu empfehlen. Diese Kunststoffkleber verfügen über eine größere Haftkraft als Universalkleber.
Wie schneidet man Styrodur?
Styrodur ist ein Dämmstoff aus Polystyrol. Während bei der Styroporherstellung das Polystyrol aufgebläht wird, bildet Styrodur eine relativ glatte Oberfläche und Struktur. Verwenden Sie für das Zuschneiden von Styrodur spezielle Cuttermesser, Dämmstoffsägen und Dämmstoffmesser. Es funktioniert aber auch mit elektrischen Schneidegeräten. Führen Sie zuerst einen Probeschnitt durch. Hier die geeigneten Schnittwerkzeuge auf einen Blick:
- Cuttermesser
- Dämmstoffsägen
- Dämmstoffmesser
- elektrische Schneidegeräte
Styropor und Styrodur trocken halten
Damit man Styropor oder Styrodur schneiden kann, müssen sie trocken sein. Feuchtes Styropor trocknet schlecht ab. Es nimmt bis zu drei Prozent des eigenen Volumens an Wasser auf. Auch Styrodur ist nicht wasserabweisend. Es saugt sich ebenfalls bei Feuchtigkeitsbelastung langsam mit Wasser voll.
Styroporoberflächen glätten
In der Regel erzielt man bei Styropor keine komplett geraden Schnittkanten. Daher muss man Styropor im Anschluss glätten, um saubere Kanten zu erhalten. Das funktioniert nur mit einem Überzug. Das aufgeschäumte Polystyrol kann aufgrund seiner Kugelform nicht mechanisch geglättet werden. Geben Sie flüssiges Spachtelmaterial auf die zu glättenden Flächen. Es bildet nach dem Austrocknen eine Haut, die eben gestaltet werden kann. Je nach Nutzung des Styropors muss der Überzug unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Tipps und Tricks zum Schleifen von Styropor
Die gequollenen Granulatkörnchen aus aufgeschäumtem Polystyrol kleben aneinander und brechen leicht aus ihrer Struktur, wenn man das Material schleift oder schneidet. Die Kügelchen bröseln aus der Masse, so dass unebene Kanten entstehen. Außerdem neigt Styropor schnell dazu, zu reißen, wenn man es aufschneidet. Um Schnittkanten von Styropor glatt zu bekommen, gibt es einige nützliche Tipps und Tricks. Für den Auftrag auf Styropor eigenen sich lösungsmittelfreie Lacke, Gips, Putz, Harz und Acryl. Teuer aber effizient ist die Beschichtung mit Glasfaserkunststoff. Dieser Werkstoff lässt eine umfangreiche und präzise Nachbearbeitung zu. Bei den anderen Werkstoffen muss man die glatte Struktur bereit durch das Auftragen erreichen. Hier die geeigneten Glättungsmittel auf einen Blick:
- lösungsmittelfreie Lacke
- Putz
- Harz
- Acryl
- Glasfaserkunststoff
Styropor durch Schichtung glätten
Eine gute glättende Wirkung auf Styropor haben mehrere Schichten desselben Glättungsmittels in unterschiedlicher Viskosität. Die Grundschicht sollte zähflüssig sein und über eine gute Halte- und Klebewirkung verfügen. Für die zweite Schicht kann man die Substanz strecken, indem man sie um bis zu 25 Prozent mit Wasser verdünnt. Diese Schicht trägt man mit einer Schwammrolle auf. Überzieht man das Styropor mit Gips, kann man die Oberfläche nach Bedarf modellieren.
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