Winterzwiebeln sind ein gesundes und leicht zu kultivierendes Gemüse. Der perfekte Zeitpunkt Winterzwiebeln zu stecken, ist im Herbst. Wir beleuchten, ob es auch später noch gelingt und was beachtet werden muss.
Winterzwiebeln stecken: Grundlegende Informationen
Die Winterzwiebel (Allium fistulosum) stammt ursprünglich aus China. Dort ist sie bis heute die normale Speisezwiebel, da unsere üblichen Zwiebeln im asiatischen Klima kaum gedeihen. Wahrscheinlich ist die Winterzwiebel sogar eines der ältesten Gemüse, die in Asien angebaut wurden. Wild wachsen Winterzwiebeln in Sibirien am Altai-Gebirge und in der Region um den Baikalsee. Von dort breiteten sie sich als Kulturpflanze aus. Im 17. Jahrhundert kam sie von Russland nach Europa und wurden vorzugsweise im süddeutschen Raum angebaut.
Wo bekommt man Wintersteckzwiebeln?
Die Zwiebelchen werden ab dem Spätsommer in Baumärkten, Gartencentern oder Baumschulen als gebrauchsfertige Steckzwiebeln im Netz angeboten. Es gibt unterschiedliche Sorten, die sich im Geschmack und der Wuchshöhe leicht unterscheiden können. Steckzwiebeln aus dem Netz können gegen Fäulnis und Pilze chemisch behandelt worden sein. Wer das nicht möchte, muss zu biologischen Steckzwiebeln greifen. Die haben den Vorteil, dass beim Pflanzen übriggeblieben Zwiebelchen einfach verspeist werden können. Übrigens werden auch ganz normale Speisezwiebeln, die im Herbst gesetzt werden bei uns als „Winterzwiebel“ bezeichnet. Der Unterschied lieg in der fertigen Zwiebel. Asiatische Winterzwiebeln sind weicher und weniger lang haltbar.
Der beste Zeitpunkt ist im Herbst
Wenn man Zwiebeln zeitig im Herbst steckt, wachsen sie noch vor den ersten Frösten zu kleinen, starken Pflänzchen heran. Unterirdisch haben sie dann schon ein gut verzweigtes Wurzelgeflecht entwickelt. Im Frühjahr treiben solche Zwiebeln schneller aus. Sobald es warm wird, bilden die Zwiebeln frisches, würziges Grün, das auch schon für Suppen oder Salate geerntet werden kann.
Winterzwiebeln stecken: Schritt-für-Schritt Anleitung
- 1. Den passenden Standort finden
Zwiebeln brauchen Sonne und einen lockeren, humosen Boden. Beetabschnitte, die zeitweise im Schatten liegen oder wo sich Wasser staut, sind für Zwiebeln ungeeignet.
- 2. Das Beet vorbereiten
Vor dem Setzen wird das Unkraut noch einmal gründlich entfernt. Das Erdreich sollte fein gehackt sein, sodass es den Winter über gut durchlässig bleibt.
- 3. Dünger kann, muss aber nicht sein
Wintersteckzwiebeln gedeihen in der Regel ohne Dünger wunderbar. Wer möchte, kann vor dem Stecken der Zwiebeln auf dem gelockerten Boden eine Schicht Kompost verteilen. Stickstoffhaltiger Dünger würde den Pflanzen mehr schaden, als nutzen.
- 4. Reihen und Rillen ziehen
Bei großen Pflanzungen lohnt es sich, mit einer Richtschnur zu arbeiten. So bleiben die Reihen gerade und der Platz wird optimal ausgenutzt. Die Zwiebeln werden nachher entlang der Linie in eine vorgezogene Rille gesetzt. Bei kleineren Beeten kann die Reihe auch ganz einfach mit einem Werkzeugstiel markiert und gezogen werden. Die Reihen sollten einen Abstand von 20 cm haben.
- 5. Die Zwiebeln stecken
Jetzt ist der Boden schon bereit für die Zwiebeln. Alle 10 cm kommt eine Zwiebel in die Erde. Die Pflanztiefe beträgt 10 cm. In dieser Tiefe ist die Zwiebel vor Frost geschützt.
- 6. Pflanzlöcher verschließen
Die Pflanzlöcher können nach jedem Stecken sofort mit einer Handvoll Erde verschlossen werden. Bei größeren Reihen ist es allerdings praktischer, daraus einen getrennten Arbeitsgang zu machen. Nach Abschluss des Setzens werden die Löcher und Reihen mit einem Rechen ebenmäßig verschlossen und geglättet.
- 7. So kommen die Zwiebeln sicher durch den Winter
Optimalerweise haben die Pflänzchen vor den ersten Frösten etwa bleistiftdicke Triebe gebildet. Sind sie kleiner, brauchen sie bei längeren Frösten einen Schutz. Dazu wird einfach etwas Erde angehäufelt oder ein gut durchlässiges Vlies ausgebracht. Eine dicke Schneeschicht schadet den Pflänzchen nicht. Im Gegenteil, der Schnee schützt den Boden und hält ihn zuverlässig frostfrei.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte?
Wintersteckzwiebeln können je nach Sorte und gewünschter Größe bereits ab Mai geerntet werden. Die Sorten die kleine und weiche Zwiebelchen ausbilden, sind eher erntebereit, als solche, die richtig feste Knollen bilden. Junge Winterzwiebeln können im Frühjahr auch als zarte „Frühlingszwiebeln“ geerntet und sofort gegessen werden. Es empfiehlt sich, das Netz oder das Etikett aufzuheben und gemäß der Herstellerangaben zu ernten.
Können Wintersteckzwiebeln auch im frühen Winter noch gesetzt werden?
Das kommt auf die Region und die aktuelle Witterung an. Manchmal kann es bis in den Dezember hinein regional noch so warm sein, dass die Zwiebelchen anwachsen und ausreichend Wurzeln vor dem Frost bilden. Auch diese Zwiebeln werden sehr wahrscheinlich im Frühjahr besser und schneller austreiben. Durch die Frostperiode hindurch brauchen sie dann aber einen sicheren Schutz.
Winterzwiebeln anbauen: Das Wichtigste noch einmal in Kürze
- Steckzwiebeln werden optimalerweise von September bis Anfang November gesteckt.
- Früher gesetzte Zwiebeln werden bis zum Winter frostresistenter, als spät gesetzt Zwiebeln.
- Später gesetzte Zwiebeln brauchen einen Frostschutz.
- Bei Winterzwiebeln werden grob zwei Arten unterschieden: Im Herbst gesetzte normale Speisezwiebeln (Allium cepa), die feste Knollen bilden. Die andere Art sind asiatischen Winterzwiebeln (Allium fistulosum). Sie bilden weichere und weniger haltbare, dafür sehr zarte Knollen aus.