Die Zierjohannisbeere wird auch Blutjohannisbeere genannt und gehört zur Gattung der Stachelbeergewächse. Die Pflanze ist weltweit mit circa einhundertfünfzig Arten vertreten. So gibt es in Mitteleuropa sechs verwandte Arten, welche unter dem Namen Zierjohannisbeere bekannt sind. Die Art ist einer der ersten Frühblüher im Garten.
Wenn im Frühling die ersten Blütensträucher ihre weiße, gelbe oder zartrosa Farbenpracht entfalten, flammt mit der Zierjohannisbeere ein roter Farbtupfer zwischen diesen auf, der viele Blicke auf sich zieht. Die Zierjohannisbeere ist es mit den tiefroten Blüten, die sich anschickt, den Frühling anzukündigen. Die kleinen schwarzen Beeren sind nicht giftig, spielen jedoch bei der Blutjohannisbeere eine untergeordnete Rolle, da ihnen jedes Aroma fehlt. Dafür aber verzaubert die Pflanze mit ihrem eleganten Habitus, welcher von einem lockeren und aufrechten Wuchs mit gebogenen Zweigen bis zur Höhe von 200 Zentimetern geprägt ist.
Neben den Forsythien gehört die Zierjohannisbeere zu den beliebtesten Frühblühern und auch die Insekten nutzen diesen Nektar als Quelle ihrer Nahrung nach einem langen Winter. Vor allem Hummeln, welche zur Blütezeit den Winterschlaf beenden, nutzen dieses Nahrungsangebot gerne und führen die nötigte Fremdbestäubung für die Fruchtbildung aus.
Die Eigenschaften der Zierjohannisbeere
Die Zierjohannisbeere ist ein Zierstrauch, welcher stark verzweigt und aufrecht wächst. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen bis zu drei Metern und wird daher gerne in Gruppen oder als blühende Hecke gesetzt. Auch als einzelne Pflanze ist die Zierjohannisbeere sehr gut geeignet. Die Rinde der Zierjohannisbeere ist gräulich bis rotbraun. Laub und Blüten erscheinen im April etwa gleichzeitig. Die Laubblätter sind fünflappig und so lang wie breit und ähneln sehr den Blättern der essbaren Johannisbeere. Die Blüten hängen in traubartigen Blütenständen beieinander, die bis zu sieben Zentimeter lang sind und rosa bis rot leuchten. Die Blüten können zehn Millimeter groß werden. Diese locken vor allem Schmetterlinge und Bienen an.
Im Sommer, meistens im Juli, reifen die Früchte. Dies sind purpurfarbene, dunkelblau bereifte Beeren, welche essbar sind, allerdings nur wenig Aroma besitzen. Die Früchte sehen optisch wie die schwarze Johannisbeere aus.
Sehr hübsche Akzente setzt die Zierjohannisbeere, wenn farbenreiche Frühblüher diese begleiten. So eignen sich für eine Unterpflanzung vor allem Traubenhyazinthen, Blausternchen, Tulpen und Osterglocken. Die Zierjohannisbeere wächst zwischen einem und vier Meter. Diese ist recht dicht verzweigt und besitzt behaarte Zweigen. Die Blätter haben eine grüne und weich behaarte Oberseite mit sichtbaren Adern. Die Blätter ergeben ein dichtes Kleid und duften besonders aromatisch. Die Blüten der Zierjohannisbeere hängen in Trauben zusammen.
An einer Traube können dabei bis zu 20 Blüten wachsen. Diese erscheinen bereits im März, bevor der eigentliche Laubaustrieb entsteht. Die Blühdauer geht bis Mai und Juni. Nach der Blütezeit erscheinen die schwarzen Beeren von etwa einem Zentimeter Durchmesser. Wenn die Beeren am Strauch gelassen werden, dann freuen sich die Gartenvögel, denn diese besitzen als Speise für Menschen nur wenig Aroma.
Der Standort für die Zierjohannisbeere
Die Zierjohannisbeere stellt wenig Ansprüche an Standort und Boden. So gedeiht diese in halbschattigen und sonnigen Lagen gleichermaßen gut. Vor allem gut wächst der Strauch auf sandigen, mäßig nährstoffreichen gut durchlässigen und schwach sauren Böden. Die Anpflanzung erfolgt im Frühjahr oder im Herbst aller einzelnen Abständen von fünfzig bis hundert Zentimetern. Die Abstände richten sich allerdings nach der Art ihrer Kultivierung. Wenn eine Hecke gepflanzt werden soll, sind drei Pflanzen für jeweils zwei Meter ausreichend. Wird die Zierjohannisbeere mit anderen Sträuchern gepflanzt, richtet sich der Abstand nach den anderen Sträuchern.
Diese aus Nordamerika stammende Zierjohannisbeere kennt sich aufgrund der Herkunft mit rauen Wetterbedingungen aus, sodass diese auch in den europäischen Breiten komplett winterhart ist. An den Standort stellt sie deshalb keine ausschweifenden Ansprüche: Mit herkömmlicher Gartenerde ist die Zierjohannisbeere zufrieden. Diese bevorzugt durchlässigen und leicht feuchten Boden ohne eine Staunässe. Wird die Pflanze an einem geschützten Ort gepflanzt, wie zum Beispiel vor einer Hauswand, präsentiert diese bei milder Witterung schon ab März die zahlreichen roten Blütenstände, welche vor einem gleichmäßigen Hintergrund sehr gut zur Geltung kommen.
Um die Zierjohannisbeere zu vermehren, gibt es wie bei allen Arten der Gattung mehrere Möglichkeiten. Wie Erdbeeren kann die Blutjohannisbeere durch Absenker vermehrt werden. Hierfür wird ein einjähriger Trieb in den Sommermonaten zu Boden gezogen und mit Erde bedeckt. Die Spitze der Triebe muss dabei aus dem Boden herausragen. Der Trieb muss in regelmäßigen Abständen bewässert werden. Im folgenden Frühjahr hat der Absenker ausreichend Wurzeln gebildet und wird dann von den Mutterpflanzen getrennt und an einer anderen Stelle im Garten eingepflanzt. Der Absenker sollte an einigen Stellen vor einer Abdeckung mit Erde angeritzt werden, denn so bilden sich die Wurzeln schneller aus.
Die Pflege der Blutjohannisbeere
Da die Zierjohannisbeere zu den Flachwurzlern gehört, trocknet diese schnell aus. Es ist daher auf regelmäßige Gaben von Wasser zu achten. Vor allem an sehr warmen Sommertagen verträgt die Johannisbeere auch zweimaliges Gießen am Tag. Als Düngung wird die Gabe von reifen Kompost schon bei der Pflanzung und das Einarbeiten von Kompost und Kalk im Winter empfohlen. Im Frühjahr ist auch die Gabe von Langzeitheckendünger aus dem Handel anzuraten. Hornspäne eignen sich ebenfalls als Stickstoffdüngung, denn diese fördern das Wachstum der Blüten. Alternativ kann auch Kaffeesatz als Dünger verwendet werden. Rinden- und Laubmulch hält die Erde warm und feucht.
Fühlt sich die Zierjohannisbeere an dem jeweiligen Platz wohl, fällt ein weiterer Pflegeaufwand nicht mehr ins Gewicht: Die Blutjohannisbeere sollte vor allem im ersten Standjahr regelmäßig gegossen werden. Bei den erwachsenen Sträuchern reicht der Regen sehr gut aus. Lediglich bei längerer Trockenheit wird die Pflanze bewässert. Nach der Blüte, welche bis Mai und Juni andauert, wachsen die schwarzen Beeren. Erfahrene Gärtner verzichten aber auf eine Ernte der Früchte und belassen diese am Strauch, damit sich vor allem die Vögel im Gartens an diesen erfreuen können. Sind diese Gäste dann vor Ort, werden diese sich auch um vorhandene Schädlinge an den anderen Pflanzen kümmern.
Ein Rückschnitt der Zierjohannisbeere ist generell nicht erforderlich. Dennoch greifen viele Hobbygärtner bei dieser Pflanze aus der Gattung der Stachelbeergewächse zur Gartenschere, da ein gezielter Rückschnitt die Blühfreudigkeit dieses Strauches fördern kann und zugleich die Vitalität erhält.
Die optimale Zeit für diese Maßnahme sind die Wochen nach der Blütezeit. Die lockere und buschige Silhouette der Blutjohannisbeere sollte durch einen Schnitt jedoch nicht beeinträchtigt werden, denn es ist vor allem die Lässigkeit dieser Form, welche den besonderen Charakter des Strauchs unterstreicht. Dementsprechend beschränkt sich das Zurückschneiden auf verschiedene Arbeitsschritte. Zu lange Triebe sollten etwa um ein Drittel, höchstens aber um die Hälfte gekürzt werden. Hierbei sollte immer oberhalb eines nach außen hin gerichteten Auges geschnitten werden. Vertrocknete Zweige sollten stets an der Basis gekappt werden, ohne die Stummel stehenzulassen. Nach innen gerichtete Zweigen werden komplett entfernt.
Weitere Tipps zum Schneiden
Das Ziel des Schneidens nach der Blütezeit ist in erster Linie, dass alle Teile des Strauchs vom Sonnenlicht erreicht werden. Die Blutjohannisbeere wird es im kommenden Frühjahr mit einem noch reichhaltigeren Blütenstand sicher danken. Werden dieser Erhaltungsschnitt oder wenigstens das Auslichten versäumt, lassen die Vitalität, Kraft und Blühfreudigkeit weiter nach. Bekanntermaßen zeigt ein kompletter Verjüngungsschnitt bei der Zierjohannisbeere keinen Erfolg, dass in diesem Fall eher die Pflanzung einer anderen Sorte angeraten ist. Vor allem Hornspäne fördern die Fülle der Blüten durch eine Gabe Stickstoff. Als Naturdünger eignen sich Kaffeesatz sowie eine Düngung mit Gartenkompost. Rindenmulch oder Laubdecken halten die Wärme im Erdboden, die die Zierjohannisbeere so liebt.
Schädlinge und Krankheiten der Zierjohannisbeere
Eventuell wird die Zierjohannisbeere von der sogenannten Johannisbeerblasenlaus befallen. Dies erkennen Gärtner daran, dass auf den Blättern gelbe oder rote Wölbungen zu sehen sind. Wenn der Befall nicht sehr stark ist, sollten die betroffenen Blätter und die vorhandenen Läuse entfernt werden. Wenn ein starken Befall vorliegt, dann kann mit Rapsöl nachgeholfen werden. Ein Rückschnitt ist ebenfalls möglich.
Die Blattfallkrankheit an der Zierjohannisbeere wird durch einen Pilz aufgrund von feuchter Witterung hervorgerufen. In diesem Fall vergilben die Blätter und diese fallen schließlich ab. Hierbei kann Brennnesseljauche oder Ackerschachtelhalmbrühe helfen. Außerdem sollten die betroffenen Blätter entfernt und der Zierjohannisbeerenstrauch zurückgeschnitten werden. Gegen diese Blattfallkrankheit wird ein Auslichten des Strauchs einmal pro Jahr empfohlen.